Muslime um Allâhs willen besuchen

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Die qurânische und prophetische Art und Weise des Geschichtenerzählens ist eine wichtige Methode beim Aufruf zum Islâm. Im Gegensatz zu Ansprachen und Predigten anderer benötigt diese Methode weniger Zeit und Aufwand, um die gleiche Wirkung auf die Zuhörer zu erzielen. Positive Impulse werden in die Erzählung integriert, so dass der Zuhörer sie leicht aufnehmen kann. Sie dringen tief in seinen Geist ein und wirken sich bald auf sein Verhalten aus. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) benutzte aufgrund der tiefgreifenden Wirkung, die eine Erzählung mit moralischen Inhalten auf den Zuhörer hat, eine gezielte Erzähltechnik als pädagogisches Mittel.

Menschen sind von Natur aus empfänglich für Geschichten. Sie fesseln die Herzen der Zuhörer. Wenn nun Weisheit und moralische Lehren in Geschichten eingebaut sind, kann der eigentliche Zweck, diese Weisheit und Lehren zu vermitteln, leicht erfüllt werden. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erzählte Geschichten nicht nur zur Unterhaltung oder als Zeitvertreib. Vielmehr erzählte er Geschichten zu erzieherischen Zwecken, um spirituelle Werte zu vermitteln und den Grundstein für moralisches Handeln zu legen.
Eine dieser gezielten Erzählungen, die der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) seinen Gefährten mitteilte, findet sich in Sahîh Muslim. Abû Huraira (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) berichtete, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Ein Mann machte sich auf, einen Bruder (im Glauben, d. Ü.) in einem anderen Dorf zu besuchen. Allâh der Erhabene sandte ihm einen Engel auf seinen Weg. Als der Mann unterwegs den Engel traf, fragte ihn dieser: ‚Wohin gehst du?‘ Er antwortete: ‚Ich will meinen Bruder besuchen, der in diesem Dorf lebt.‘ Er fragte: ‚Hast du bei ihm etwas (Geschäftliches) zu erledigen?‘ Der Mann sagte: ‚Nein. Nichts, außer dass ich ihn um Allâhs willen liebe.‘ Er (der Engel) sagte zu ihm: ‚Ich bin ein Bote Allâhs, gesandt um dir zu sagen, dass Allâh dich liebt, wie du deinen Bruder um Allâhs willen liebst” (Muslim).
Aus dieser Geschichte lassen sich unter anderem folgende Lehren ziehen:
-  Es ist wichtig, um Allâhs willen zu lieben. Diese Liebe wiederum ist ein Mittel, um Seine Liebe zu gewinnen.
-  Es ist eine Tugend, Brüder im Glauben zu besuchen. Dadurch werden Liebe und Güte unter den Gläubigen gefestigt.
-  Die Liebe um Allâhs willen und der gegenseitige Besuch der Gläubigen gehören zu den besten Mitteln, sich Ihm zu nähern, aber nur, wenn diese frei von weltlichen Absichten und persönlichen Belangen sind. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer um Allâhs willen liebt, um Allâhs willen hasst, um Allâhs willen gibt und um Allâhs willen (von seinem Vermögen) zurückhält, der hat den Glauben vervollkommnet“ (Abû Dâwûd).
 

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