5. Vermehrte Großzügigkeit und Gebebereitschaft:
In einem weiter oben erwähnten Hadîth überlieferte Ibn Abbâs , dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) am großzügigsten im Ramadân war. Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) war in ihm großzügiger im Guten als der wehende Wind. (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) war der großzügigste Mensch überhaupt. Er war der beste, wissendste und vollkommenste in allen löblichen Eigenschaften. Seine Großzügigkeit zeigte sich in allen Bereichen: Im Hergeben von Wissen und Vermögen, im Hergeben seiner eigenen Seele für Allâh den Erhabenen, bei der Verkündung Seiner Religion, der Rechtleitung Seiner anbetend Dienenden und dem Zukommenlassen von Nützlichem in jeder Form für sie durch Speisung ihrer Hungrigen, Mahnung ihrer Ignorierenden, Erfüllung ihrer Bedürfnisse und Tragen ihrer Lasten.
In den beiden Sammlungen authentischer Hadîthe ist von Anas überliefert, dass er sagte: „Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) war der beste, mutigste und großzügigste Mensch.“
In der Sammlung authentischer Hadîthe von Muslim ist von Anas überliefert, dass er sagte: „Der Gesandte Allâhs wurde nie für den Islâm um etwas gefragt, ohne dass er es gab. Ein Mann kam und er gab ihm Schafe, so viel wie zwischen zwei Bergen. Er ging zu seinem Volk zurück und sagte: O Leute, werdet Muslime! Denn Muhammad gibt eine Gabe wie jemand, der keine Armut fürchtet.“
Im Ramadân war er großzügiger als in den übrigen Monaten, wie auch die Großzügigkeit seines Herrn höher war. Allâh legte ihm die edlen Eigenschaften, die Er liebt, in seine Natur. Dies war bereits vor der Entsendung. (Aus dem Buch Latâifu Al-Ma'ârif von Ibn Radschab Al-Hanbalî).
Zur Großzügigkeit im Ramadan gehört die Speisung von Fastenden, wie der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer einen Fastenden speist, erhält dieselbe Belohnung wie dieser.“ (Überliefert von Ahmad und An-Nasâî. Al-Albânî stufte den Hadîth als authentisch ein.)
Zur Besonderheit der Großzügigkeit des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) gehörte, dass er dies alles nur für Allâh und im Streben nach Seiner Zufriedenheit tat. Er gab das Geld entweder für einen Armen oder Bedürftigen, um Allâhs willen oder um jemanden zum Islâm zu führen, der den Islâm durch seinen Übertritt zu diesem stärker macht. Er zog andere sich selbst, seinen Frauen und seinen Kindern vor. Er gab Dinge her, die Herrscher wie Chosrau und Caesar nicht gaben. Er selbst lebte ein Leben der Armen. Manchmal wurde in seinem Haus ein oder zwei Monate kein Feuer entfacht und er band sich vor Hunger einen Stein auf seinen Bauch.
6. Die Umra im Ramadân:
Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verrichtete zwar nicht die Umra im Ramadân, hielt aber dazu an und sagte: „Eine Umra im Ramadân gleicht einem Haddsch – oder er sagte – einem Haddsch mit mir.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).
Dies ist ein Beweis für die vermehrte Belohnung einer frommen Tat im Ramadân. Wem der Vorzug Allâhs, Seine Barmherzigkeit und Seine weitreichende Vergebung in diesem Monat verwehrt sind, der gehört wirklich zu den Verwehrten.
7. Zurückgezogenheit:
Zurückgezogenheit ist eine feste Sunna des Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Von Âischa ist überliefert, dass sie sagte: „Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) praktizierte die Zurückgezogenheit an den letzten zehn Tagen des Ramadân, bis Allâh ihn zu Sich nahm. Daraufhin praktizierten seine Ehefrauen die Zurückgezogenheit nach ihm.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).
In einer weiteren Überlieferung steht: „Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) praktizierte die Zurückgezogenheit jedes Jahr zehn Tage im Ramadân. In dem Jahr, in dem er verstarb, praktizierte er die Zurückgezogenheit zwanzig Tage. (Überliefert von Al-Buchârî).
8. Die verstärkten Bemühungen an den letzten zehn Tagen:
Von Âischa ist überliefert, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sich an den letzten zehn Tagen so abmühte, wie er sich zu keiner anderen Zeit abmühte. (Überliefert von Muslim).
Und sie sagte: „Wenn die Zehn kamen, enthielt sich der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) seiner Frauen, blieb die Nacht wach und weckte seine Familie.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).
Dies umfasst die Bemühungen in allen Anbetungshandlungen wie dem rituellen Gebet, dem Qurân, dem Gedenken Allâhs, dem Geben von Almosen etc.
Möge Allâh uns dazu verhelfen, diesem Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zu folgen und möge Er uns seine Fürbitte am Jüngsten Tag zukommen lassen!