Wer ein gutes Herz hat, ist ein rechtschaffener Mensch – Teil 2

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Uthmân Raslân sagte: „Nicht der Fleischklumpen wird erzogen, sondern vielmehr die Ideen, glaubensbezogenen Konzepte, die Wünsche zum Guten, die Absichten und der Wille, die einen Menschen dazu bringen, sich eine gute Wesensart anzueignen und Gutes zu tun. Gemäß den Worten von Al-Hakîm At-Tirmidhî wird der Baum des Glaubens erzogen: ‚Der Glaube ist ein Baum, den Allâh in die Herzen Seiner auserwählten Diener pflanzte, um diese zu erziehen.‘ Ein Gläubiger pflegt den Baum des Glaubens so lange, bis seine Wurzeln sich tief in seinem ganzen Körper verankert haben, sein Stamm dicker wird und seine Zweige länger und stärker zum Himmel wachsen. Die Früchte, die seine Zweige tragen, sind die Taten der Körperglieder. Daher sagte Ali (möge Allâh mit ihm zufrieden sein): ‚Der Glaube erscheint als heller Fleck im Herzen. Dieser breitet sich aus und nimmt weiter zu, bis er das ganze Herz erfasst.‘ Diese Zunahme des Glaubens ist also das Ergebnis der Pflege des Herzens durch den Diener. Wie wenn man einen Keimling in die Erde pflanzt und ihn bewässert, bis er wächst und seine Wurzeln fest werden, Zweige bilden und Früchte tragen. Der Baum des Glaubens wird auf die gleiche Weise gepflegt: Wissen ist Wasser und gutes Tun ist der Boden. Der Baum wird gehegt und gepflegt; vor Tieren geschützt, die von ihm fressen, und vor Unkraut bewahrt, das den Baum behindert.

Auch der Glaube im Herzen wird vor Schaden bewahrt. Wenn sich dieser Baum des Glaubens fest im Boden verankert, seine Äste lang wachsen und seine Früchte reifen, wird er zum Gegenstand der Liebe, Pflege und Aufmerksamkeit des Besitzers. Trägt dieser Baum zweimal im Jahr Früchte, schenkt ihm sein Besitzer noch mehr Aufmerksamkeit. Wenn er gesund ist, weder im Winter noch im Sommer Schaden nimmt, immergrün ist und das ganze Jahr über Früchte trägt, widmet ihm der Besitzer besondere Pflege und Beachtung. Der Baum entwickelt sich zum beliebtesten Baum des Besitzers und dient als Quelle der Freude in dessen Obstgarten. Er würde keinen anderen Baum als gleichwertig ansehen. Nur wegen dieses Baumes würde er den gesamten Obstgarten pflegen und bewässern.

Ähnlich verhält es sich mit dem Gläubigen. Wenn er beständig Handlungen des Gehorsams vollzieht, das Gedenken an Allâh stets in seinem Herzen lebendig hält, sich seinem Herrn in allen Situationen hingibt: beim Beten, Schlafen, Essen, Trinken, Schweigen, Reden, Stehen, Sitzen, Nehmen und Geben und dabei alle Handlungen um Allâhs willen getan werden, dann ist ein solcher Mensch in der Tat ein frommer Diener Allâhs. Alle diese Handlungen werden als Handlungen des Gehorsams und der Anbetung gewertet. Das Herz gedenkt in allen Lebenslagen Allâh dem Erhabenen und vergisst Ihn niemals. Solch ein Mensch ist wie ein immergrüner Baum, der das ganze Jahr über Früchte trägt und dessen Blätter nie austrocknen. Er ist ein Verbündeter Allâhs, den Er zu Seinem Statthalter ernennt, um die Erde zu bevölkern und zu zivilisieren – gesegnet mit dem Schutz Allâhs. Er sehnt sich nach Allâh, und Allâh sehnt sich noch mehr nach ihm“ (Tarbiya Al-Qalb).

Die guten oder schlechten Taten, die von den Körpergliedern ausgeführt werden, sind die Früchte des Guten oder Bösen, die dem Herzen eingeflößt werden. Ibn Al-Qayyim (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Beim bösen Menschen offenbart das Herz Böses in Worten und Taten. Beim guten Menschen offenbart das Herz Gutes in Worten und Taten.“ Abû Hafs (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Die äußere Güte ist ein Hinweis für die innere Güte.“ Abû Al-Abbâs ibn Masrûq At-Tûsî (Allâh erbarme sich seiner): „Wer in den tiefen Gedanken, die das Herz befallen, Allâhs gedenkt, den schützt Allâh davor, in Sünde zu fallen.“ Abû Ya’qûb An-Nahrdschûrî (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Die Wege der Erde werden von den Füßen beschritten, während die Wege des Jenseits von den Herzen beschritten werden.“ Abû Turâb Al-Nachschabi (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Es gibt keine nützlichere Handlung der Anbetung, als die Gedanken, die das Herz befallen, zu korrigieren.“

Das Gute oder Böse im Herzen äußern sich unweigerlich in den Handlungen der Körperglieder. Der Befehlshaber der Gläubigen Uthmân ibn Affân (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) sagte: „Niemand verbirgt, was sich in seinem Herzen befindet, ohne dass Allâh es durch seine Gesichtszüge oder durch einen Versprecher enthüllt.“

Seid also auf der Hut vor den Gedanken, die das Herz befallen und gedenkt Allâhs. Es gibt keine Besserung des Äußeren ohne Besserung des Inneren. Der Emir der Gläubigen Umar ibn Al-Chattâb (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) sagte: „Wer sein Inneres korrigiert, dessen Äußeres korrigiert Allâh.“

Wir bitten Allâh den Erhabenen, unsere inneren und äußeren Angelegenheiten zu regeln und unser Inneres besser zu machen als unser Äußeres. Wahrlich, Er ist über alle Dinge erhaben. Lob gebührt Allâh, dem Herrn der gesamten Schöpfung.

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