Das Gleichnis vom Menschen und der Rechtleitung

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Allâh der Erhabene offenbarte dem Propheten Muhammed (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) den Qurân, der die Menschen auf den Pfad des Guten führt, ihnen schenkt, was von Nutzen ist, über die Wahrheit aufklärt, die Regeln des Islâm verdeutlicht und den Schleier der Unwissenheit von ihren Herzen lüftet. Dieses Buch ist eine Quelle der Führung, der Befreiung, des Wissens und des Lichts, aber die Menschen nehmen es nur bedingt in Anspruch. In welchem Maße sie vom Qurân profitieren, variiert aufgrund der unterschiedlichen spirituellen Reife der Menschen erheblich.

Abû Mûsâ (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) überlieferte, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Das Gleichnis der Rechtleitung und des Wissens, mit denen Allâh mich entsandte, ist das eines starken Regens, der auf ein Gebiet niedergeht: Der gute Teil davon nimmt das Wasser auf und bringt eine Menge an Pflanzen und Gräsern hervor. Der felsige Teil davon speichert das Wasser, wodurch Allâh den Menschen Nutzen gewährt: Sie trinken (davon), tränken (ihr Vieh) und bewässern (ihre Äcker). Ein anderer Teil vom Regen fällt jedoch auf einen feuchten salzhaltigen Boden, der das Wasser nicht speichert und keinerlei Pflanzen hervorbringt. Jenes (das Erste) ist das Gleichnis eines Menschen, der Verständnis über Allâhs Religion besitzt und dem das, mit dem Allâh mich entsandte, von Nutzen ist. So lernt er und lehrt. Und dies (das Letztere) ist das Gleichnis eines Menschen, der diesem keine Achtung schenkt und auch nicht Allâhs Rechtleitung annimmt, mit der ich entsandt wurde“ (Al-Buchârî und Muslim).

Erläuterung des Hadîth

Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verglich das, was er an Religion brachte, mit reichlichem Regen, der den Menschen Erleichterung verschafft. Genau diese Wirkung erzielte er (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) bei den Menschen, als er zu ihnen gesandt wurde. So wie Regen unfruchtbares Land belebt, so belebt das Wissen um die Religion verhärtete Herzen. Der Prophet verglich die Menschen mit verschiedenen Arten von Erde, die das Regenwasser speichern.
Einige erwerben Wissen, handeln danach und geben es anderen weiter. Sie werden mit dem fruchtbaren Boden verglichen, der das Regenwasser aufnimmt, davon Gebrauch macht und Pflanzen hervorbringt, die anderen zugutekommen.

Andere widmen zwar ihre Zeit dem Erwerb von Wissen, versäumen es jedoch, danach zu handeln oder das Gelernte vollständig zu begreifen. Sie sind aber eine Quelle des Nutzens für andere. Diese Menschen werden mit felsigem Boden verglichen, der Wasser speichert, damit die Menschen davon profitieren können. Sie werden auch im folgenden Hadîth erwähnt: „Möge Allâh einen Menschen erleuchten, der meine Worte hört und sie weitergibt ...“ (Ibn Mâdscha).

Die dritte Gruppe von Menschen sind diejenigen, die Wissen erhalten, es aber weder behalten, noch danach handeln. Sie geben das Wissen auch nicht an andere weiter. Diese Menschen werden mit unfruchtbarem Boden verglichen, der weder Regenwasser speichert, noch anderen Nutzen bringt.

Aus dem Hadîth lassen sich Lehren ziehen. Folgende sind besonders wichtig:

- Gleichnisse spielen eine wichtige Rolle, um das Wissen zu erklären und es verständlich zu machen.


- Die Bedeutung von Wissen und Bildung wird betont; Muslime werden aufgefordert, sich Wissen anzueignen.
- Die mangelnde Bereitschaft, sich Wissen anzueignen, wird angeprangert.
- Der Hadîth zeigt auf, wie Menschen auf unterschiedliche Weise die Führung und das Wissen, mit denen der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) gesandt wurde, aufnehmen.
Dieses Gleichnis fordert jeden Menschen auf, den eigenen Zustand zu überprüfen und festzustellen, welchen Typ Boden er darstellt. Er mag wie der fruchtbare Boden sein, der Wasser aufnimmt und Pflanzen hervorbringt. Es kann aber auch sein, dass er wie jener Boden ist, der Wasser speichert und anderen Nutzen stiftet, auch wenn er an Rang niedriger ist als die erste Art von Erde. Und was, wenn er vielleicht der dritten Art von Erde ähnelt, die weder Wasser speichert noch anderen Nutzen stiftet? Allâh bewahre!

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