Die Begegnung mit Allâh – Teil 1

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Abû Huraira (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) überlieferte, dass der Gesandte Allâhs sagte: „Allâh sagt: Wenn Mein Diener es liebt, Mir zu begegnen, liebe auch Ich es, ihm zu begegnen. Und wenn er es verabscheut, Mir zu begegnen, verabscheue Ich es auch, ihm zu begegnen“ (Al-Buchârî). Dieser Hadîth wurde mit unterschiedlichem Wortlaut von Al-Buchârî und Muslim in Anlehnung an Âischa, Ubâda ib As-Sâmit und Abû Huraira (möge Allâh mit ihnen zufrieden sein) überliefert.

Der Zeitpunkt des Todes

Dieser Hadîth informiert uns über die schwierigste Zeit im Leben eines Menschen. Es handelt sich um den Zeitpunkt des Todes. Jeder Einzelne wird diese Erfahrung unweigerlich machen, sowohl die Gläubigen als auch die Glaubensverweigerer, ob jung oder alt, reich oder arm, Mann oder Frau. Es ist die Zeit, in der ein Mensch die Qualen des Todes erfährt, wenn die Seele den Körper verlässt. In jenem Augenblick wird selbst ein Lügner die Wahrheit sagen. Das Verborgene wird offenbart und das Verheimlichte enthüllt. Keine Reue wird akzeptiert, und keine Seele wird vom Glauben profitieren, außer sie war schon vorher gläubig und hat durch diesen Glauben etwas Gutes erreicht.

Was mit einem Sterbenden während des Todeskampfes geschieht, gehört zu den Angelegenheiten des Verborgenen. Wir sehen oder erleben es nicht, aber wir können die Auswirkungen wahrnehmen. Allâh der Erhabene und Sein Gesandter (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) haben uns in Qurân und Sunna mitgeteilt, was der Sterbende erlebt und sieht. Wenn der Tod naht und das Leben eines Menschen zu einem Ende kommt, sendet Allâh der Erhabene Seine Boten (die Engel des Todes), um dessen Seele zu ergreifen. Er der Allmächtige sagt:

„Er ist der Bezwinger über Seinen Dienern. Und Er sendet Hüter über euch, bis, wenn dann zu einem von euch der Tod kommt, ihn Unsere Gesandten abberufen, und sie vernachlässigen nichts“ (Sûra 6:61). „Wenn sie die Kehle erreicht, während ihr dabei zuschaut und Wir ihm näher sind als ihr – aber ihr könnt es nicht sehen“ (Sûra 56:83-85).

In diesem Zustand befindet sich der Mensch in einer der schwierigsten Situationen überhaupt. Er hat Angst davor, was ihm zustoßen wird, und bangt um diejenigen, die er zurücklässt. Was den Gläubigen anbelangt, so werden die Engel in einer schönen, angenehmen Gestalt zu ihm kommen und ihm die frohe Botschaft vom Wohlgefallen Allâhs und des Paradieses überbringen. Sie werden ihm Sicherheit verheißen und sein Herz beruhigen, dass er sich nicht vor dem fürchten muss, was ihm in der Barzach-Phase (das Leben im Grab) und im Jenseits widerfahren wird. Er müsse nicht um seine Familie, seinen Reichtum und seine Nachkommen trauern. Allâh der Erhabene sagt: „Gewiss, diejenigen, die sagen: ‚Unser Herr ist Allâh‘, und sich hierauf recht verhalten, auf sie kommen die Engel herab: ‚Fürchtet euch nicht, seid nicht traurig, und vernehmt die frohe Botschaft vom (Paradies)garten, der euch stets versprochen wurde‘“ (Sûra 41:30). Andererseits werden die Engel zu den Glaubensverweigerern und Heuchlern in einer erschreckenden und grässlichen Gestalt kommen und den Zorn Allahs und Seine harte Strafe ankündigen. Allâh der Erhabene sagt: „Und wenn du sehen würdest, wenn die Engel diejenigen abberufen, die ungläubig sind, wobei sie sie ins Gesicht und auf den Rücken schlagen und (sagen): ‚Kostet die Strafe des Brennens!‘“ (Sûra 8:50).

In solch einem Moment wird sich ein Gläubiger glücklich fühlen und sich über den Tod freuen und die Begegnung mit Allâh herbeisehnen, weil ihn eine große Belohnung erwartet. Der Glaubensverweigerer wird es hassen, Allâh dem Allmächtigen zu begegnen, weil er weiß, dass ihn ein böses Schicksal erwartet.

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