Respekt: Schlüssel zum Erfolg – Teil 2

  • Veröffentlicht:08.09.2021
  • Kategorie:Eheleben
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Was ist das Problem?

Salwa ist ein netter Mensch, gebildet und eine gütige Ehefrau. Sie stammt aus einer religiösen Familie, für die Werte und verwandtschaftliche Beziehungen wichtig sind. Wundere dich nicht, wenn ich sage, dass auch ihr Mann ein guter Mensch ist. Er stammt ebenfalls aus einer religiösen und gut gebildeten Familie. Wo liegt dann das Problem? Es kommt heutzutage bei vielen Paaren vor und lässt sich mit wenigen Worten beschreiben: fehlender Respekt. Sieht man Salwas Mann außerhalb seines Hauses, könnte man sich nie vorstellen, dass er launisch ist oder seine Frau respektlos behandelt.

Fragt man seine Freunde nach ihm, so bekommt man die Antwort, dass er ein netter Mensch sei, sich anderen gegenüber respektvoll verhält, für jeden ein Lächeln übrighat und einen Sinn für Humor besitzt, der ihn bei jedem beliebt macht. Geht er so mit seiner Frau um? Verhält er sich so in seinem Haus? Leider nicht! Diese Respektlosigkeit und Doppelmoral bilden den Nährboden für alle Probleme von Salwa. Das betrifft nicht nur Salwa. Das gleiche Bild bietet sich bei vielen anderen Ehefrauen, die sich über ständige Reibereien mit ihren gereizten Ehemännern beklagen. Die Kluft zwischen den Eheleuten vergrößert sich dadurch und sie führen ein unzufriedenes Leben, das womöglich in einer Scheidung mündet.

Schütze deine Rechte!

Respekt kann man nicht opfern: In einer Beziehung sind Opfer unerlässlich, denn das Zusammenleben mit einem Partner ist etwas völlig anderes als ledig zu sein. Allerdings ist es wichtig zu wissen, was man aufgeben kann und was nicht. Respekt kann und darf von keiner Seite geopfert werden, weil er ein wesentlicher Faktor für den Erfolg in unserem Leben ist. Respekt ist wie eine rote Ampel, die uns zeigt, wann wir halten und wann wir gehen müssen. Er ist quasi unsere rote Linie, die wir nicht überschreiten dürfen. Ohne diese Linie verlieren wir womöglich unser Glück und unser Leben könnte zerstört werden. Die gegenseitige Achtung erlaubt uns, Meinungsverschiedenheiten zu verringern und bringt uns einander näher.

Eine wechselseitige Beziehung: Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass eine Ehebeziehung ein wechselseitiger Austausch ist, der von Mann und Frau gegenseitigen Respekt erfordert. Es ist nicht fair, vom Partner etwas zu erwarten, was man selber nicht leisten möchte.

Betrüge dich nicht selbst: In jeder Beziehung gibt es Probleme, aber wenn die Zahl der Streitigkeiten zunimmt, müssen wir vielleicht innehalten und uns nach den Gründen fragen. Dabei ist es wirklich wichtig, dass wir uns nicht selbst betrügen und nur dem Ehemann die Schuld geben, obwohl wir Frauen vielleicht die Konflikte verursachen. Auch wenn der Ehemann der Auslöser ist, müssen wir die Gründe für die Reibereien analysieren. Was erregt seinen Zorn? Gibt es Dinge, die wir an uns selbst ändern sollten?

Finde den Schlüssel: Unsere Mütter haben uns immer gelehrt, den richtigen Zeitpunkt zu wählen, wenn wir mit unseren Ehemännern über irgendeine Angelegenheit sprechen wollen. Sind ihre Ratschläge veraltet und haben Frauen der Moderne bessere Lösungen? Das glaube ich eigentlich nicht. Manche Ratschläge unserer Mütter könnten zur Lösung heutiger Probleme beitragen. Einer dieser Empfehlungen lautet, den richtigen Zeitpunkt für Diskussionen zu wählen und Zeiten zu vermeiden, in denen der Ehepartner müde, wütend, hungrig oder unbehaglich ist. Sicher findet man Momente, die für einen Austausch angenehmer sind. Es gibt einen bestimmten Schlüssel für das Herz und den Verstand eines jeden Menschen. Das sollte unbedingt beachtet werden. Es liegt in der Verantwortung der Frau, den Schlüssel zum Herzen ihres Ehemannes zu finden. Dieser Schlüssel vermag viele Dinge zu erleichtern und verschlossene Türen zu öffnen.

Es ist wichtig festzuhalten, dass eine gesunde Beziehung uns dabei hilft, gute muslimische Kinder großzuziehen, die in unsere Fußstapfen treten werden. Eines Tages werden unsere Kinder uns nachahmen, weil wir ihre Vorbilder sind. Und wenn wir uns umschauen, entdecken wir, dass die meisten glücklichen Paare von Eltern aufgezogen wurden, die wissen, wie man sich gegenseitig respektiert und friedlich Meinungsverschiedenheiten löst.

 

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