Wohltنtige Spende: Eine reichlich belohnte Handlung

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Denken wir über die wohltätige Spende im Islâm nach, fallen uns als erstes die großzügigen Taten ein, die das Leben unseres Propheten Muhammad (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) geprägt haben. Dies ist nicht verwunderlich, zumal sein Herr ihn lobte: „Und du bist wahrlich von großartiger Wesensart“ (Sûra 68:4).

Die edlen Wesensmerkmale des Propheten des Islâm (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) waren zahlreich. Er war vertrauenswürdig, wahrhaftig, barmherzig, freigebig, großzügig und noch viel mehr. Trotz allem hetzen seine Gegner weiterhin mit schlimmen Anschuldigungen gegen ihn, um seiner Person zu schaden, aber ihre Bemühungen sind stets vergeblich. Sie sind wie ein Tintentropfen, der hofft, ein reines Meer von schimmerndem, reinem Wasser zu trüben!

Wir wollen uns ein wenig mit einem bestimmten Charakterzug beschäftigen, für den der edle Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sein ganzes Leben lang bekannt war: Großzügigkeit.

Seine Großzügigkeit war kein gewöhnliches Geben, vielmehr von außergewöhnlicher Natur. Er (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) gab nicht nur das, was über seine Bedürfnisse hinausging, sondern er pflegte sogar zu geben, was er eigentlich benötigte. Es war allgemein bekannt, dass er nie eine bittende Hand zurückwies und beim Spenden keine Angst vor Armut hatte. Der Prophet ermahnte uns, seinem Beispiel zu folgen und Almosen zu geben – jeder nach seinen Möglichkeiten. Er riet seiner Umma zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Geld und tadelte Habgier und Geiz: „Jeden Tag, an dem die Menschen einen neuen Morgen begrüßen, kommen zwei Engel herab. Der eine sagt: ‚O Allâh, gib einem Spendenden Ersatz!‘ Und der andere sagt: ‚O Allâh, gib einem am Besitz Festhaltenden Verlust!‘“ (Al-Buchârî).

Manche könnten annehmen, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) nur seinen Verwandten und denen, die ihn liebten und unterstützten, großzügig gab. Auch wenn diese ein größeres Anrecht auf seine Großzügigkeit hatten, umfasste sein Geben sogar seine Feinde. Die Mutter der Gläubigen Chadîdscha (möge Allâh mit ihr zufrieden sein) sagte: „Bei Allâh, Allâh wird dich niemals im Stich lassen. Du pflegst die Verwandtschaftsbande, sprichst die Wahrheit, hilfst den Armen und Mittellosen, bedienst deine Gäste großzügig und hilfst denen, die vom Unglück geplagt sind.“

Eine treffendere Beschreibung gibt es nicht! Nur eine dieser Eigenschaften würde ausreichen, damit ein Mensch bei seinem Volk hohes Ansehen genießt. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zeigte seinen Gefährten und seiner ganzen Gemeinschaft ein vollkommenes Beispiel der Selbstlosigkeit. Er pflegte die Bedürfnisse anderer vor seine eigenen zu stellen, selbst wenn er in größerer Not war. Sahl ibn Sa’d (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) sagte: „Eine Frau brachte einen Umhang zum Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und sprach: ‚O Gesandter Allâhs! Ich habe diesen für dich gebracht, damit du ihn anziehst.‘ Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) nahm ihn und zog ihn an, weil er den Umhang brauchte. Einer seiner Gefährten sah ihn den Umhang tragen und sagte: ‚O Gesandter Allâhs! Wie schön er ist! Lass mich ihn anziehen!‘ Da sagte Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): ‚Ja.‘ Er nahm ihn ab und gab ihm den Umhang. Als der Prophet wegging, tadelten die Gefährten den Mann und sagten: ‚Das war nicht gut, was du getan hast. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) hatte ihn angezogen, weil er ihn brauchte, du aber batest ihn darum, obwohl du weißt, dass er niemanden zurückweist, der ihn um etwas bittet.‘ Er jedoch sagte: ‚Ich erhoffe mir seinen Segen, weil der Prophet ihn anhatte. Vielleicht wird er mir als Leichentuch dienen‘“ (Al-Buchârî).

Dies war die Wesensart des Propheten im Umgang mit allen Menschen. Seine Großzügigkeit war einer der Beweggründe für den Übertritt vieler Menschen zum Islâm. Sie erlebten hautnah, wie der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) uneingeschränkt ohne Scheu vor Armut zu geben pflegte. Anas (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) sagte: „Nie wurde der Gesandte Allâhs um des Islâms willen um etwas gebeten, außer dass er es gab. Ein Mann kam zu ihm und er gab ihm eine Schafherde, die ein Tal füllte. Er ging zurück zu seinen Leuten und sagte: ‚O mein Volk, nehmt den Islâm an, denn Muhammad gibt wie jemand, der keine Angst vor Armut hat!‘“ (Muslim).

Er wollte den Islâm erhöhen und dabei setzte er sich auf allen Wegen des Guten ein. Er gab großzügig, um die Herzen der Führer von Mekka, wie Abû Sufyân, Hakîm ibn Hizâm, Al-Hârith ibn Hischâm und An-Nadhr ibn Al-Hârith zu gewinnen. Er spendete auch großzügig an die Führer von Beduinenstämmen wie Uyaina ibn Hisn, den Führer der Banû Fazâra, und Al-Aqra ibn Hâbis, den Führer der Banû Tamîm.

Der Prophet gab unaufhörlich und reichlich. Dabei verletzte er nie die Gefühle der Menschen. Womöglich ist die Begebenheit mit Dschâbir ibn Abdullâh (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) eines der besten Beispiele in dieser Hinsicht. Sie waren auf dem Rückweg von einer Reise und der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erfuhr von der Heirat Dschâbirs und bot ihm für sein Kamel vier Dinar, die er erhalten sollte, sobald sie in Medina ankommen. Nach der Ankunft in Medina befahl er (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) Bilâl mehr als vier Dinar an Dschâbir zu überbringen und ihm auch sein Kamel zurückzugeben.

Von solch einer Größe war die Wesensart des Propheten. Er war der großzügigste und der edelste unter allen Menschen. Abdullâh ibn Abbâs (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) sagte: „Der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) war der freigiebigste unter den Menschen. Und besonders im Ramâdan, wenn er Dschibrîl traf. Er traf ihn jede Nacht im Ramadân und er studierte zusammen mit Dschibrîl den Qurân. Der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) war freigiebiger als der Wind, wenn er weht“ (Muslim).

Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) wollte seinen Gefährten und Anhängern praktische Lektionen erteilen, damit sie nicht nur die Belohnung für wohltätige Spenden, sondern auch für das Festhalten an Ichlâs (Aufrichtigkeit), Selbstlosigkeit und für die Befreiung von der Knechtschaft des eigenen Egos erhalten. Darüber hinaus erzeugt das Geben an sich selbst ein Gefühl der Freude und des Glücks, ganz zu schweigen von seinem unermesslichen Nutzen und seiner Belohnung bei Allâh dem Erhabenen, der den Spendenden versprach, sie mit reichlichem Ersatz zu segnen. Allâh sagt: „Wer ist es denn, der Allâh ein schönes Darlehen gibt? So vermehrt Er es ihm um ein Vielfaches. Allâh hält zurück und gewährt, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht“ (Sûra 2:245).

Manch einer könnte meinen, das Geben beschränke sich auf das Spenden von Geld und anderen materiellen Dingen. Doch kann das Geben auch von geistiger Natur sein und trotzdem eine große Wirkung erzielen. Wer einen Teil seiner Zeit dafür einsetzt, anderen zu helfen, schenkt ihnen damit ein Stück von seinem eigenen Leben. Wenn du deine Zeit damit verbringst, deine Pflichten gegenüber deinen Eltern zu erfüllen, einen Kranken zu besuchen, dich an Wohltätigkeitsarbeiten zu beteiligen oder ähnliche gute Taten zu vollbringen, wird Allâh der Erhabene dich großzügig entschädigen und deine Belohnungen vervielfachen. Der Allmächtige wird dir über das hinaus, was du anstrebst, reichlich Segen gewähren und dir an jenem Tag im Schatten Seines Throns Schutz gewähren, an dem es keinen anderen Schatten geben wird. Allâh sagt: „Gebt Allâh ein gutes Darlehen. Und was ihr für euch selbst an Gutem vorausschickt, das werdet ihr noch besser und großartiger belohnt bei Allâh finden. Und bittet Allâh um Vergebung. Gewiss, Allâh ist Allvergebend und Barmherzig“ (Sûra 73:20).
 

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