Erklنrt haben Wir die Zeichen für Leute, die wissen – Teil 2

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Nun zum dritten Vers. Darin beschreibt Allâh der Erhabene, wie das Wasser aus dem Himmel herabkommt und die Pflanzen aus dem Erdboden hervorbringt: „Und Er ist es, Der vom Himmel Wasser herabkommen lässt. Damit bringen Wir den Wuchs aller Arten hervor; aus ihnen bringen Wir dann Grün hervor, aus dem Wir übereinandergeschichtete Körner hervorbringen – und aus den Palmen, aus ihren Blütenscheiden (entstehen) herabhängende Dattelbüschel –, und (auch) Gärten mit Rebstöcken und die Öl- und die Granatapfelbäume (…)“ (Sûra 6:99). Nach dieser Aufzählung erinnert Er an die Auferstehung im Jenseits und die zweite Schöpfung. Das entspricht einem Vers in Sûra Al-A’râf: „Ebenso bringen Wir (dereinst) die Toten hervor, auf dass ihr bedenken möget“ (Sûra 7:57). Das Wissen hiervon und von den anderen Angelegenheiten des Jenseits wird durch die Gesandten ) und den Îmân an sie und an das, was sie gebracht haben, vermittelt. Allâh der Erhabene sagt: „Seht, darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die Îmân haben“, d.h., damit sie die Auferstehung bestätigen und dass sie ein weiteres Mal zurückkehren werden, so wie Allâh der Erhabene sie zum ersten Mal hervorgebracht hat.

Abû Hilâl Al-Askarî beantwortet die Frage nach den drei unterschiedlichen Versenden kurz folgendermaßen: „Wer erfasst hat, was im ersten Vers beschrieben wird, der ist ein Wissender (Âlim). Da dies das edelste Wissen ist, schließt Allâh mit den Worten ‚sie wissen‘ ab. Der zweite Vers enthält Tatsachen, über die man reflektieren und nachsinnen muss. Fiqh (Verständnis) ist eine Form von Wissen, die durch diesen Vorgang des Nachdenkens und Reflektierens entsteht. Daher wird Allâh nicht mit diesem Wort bezeichnet (weil Er nicht nachdenken muss; AdÜ). Er beendet deshalb diesen Vers mit dem Worten ‚sie verstehen‘. Wer bestätigt, was im dritten Vers erwähnt wird, der wird zu einem wahren Mu’min und dementsprechend endet der Vers mit ‚die Îmân haben‘.“

Badruddîn ibn Dschamâa hat eine ähnliche Erklärung: „Die Berechnung von Sonne, Mond und Sternen und die Leitung mittels dieser Himmelskörper bezieht sich auf Wissende und Gelehrte (Ulamâ). Daher passt das Versende ‚sie wissen‘. Im nächsten Vers wird die Hervorbringung der Geschöpfe aus einer einzigen Seele beschrieben: Wie sie von den Lenden des Mannes in die Gebärmutter der Frau übergehen, dann auf die Welt kommen, dann an einen Aufenthaltsort und einen Aufbewahrungsort gelangen und dann Leben und Tod erleiden. Betrachtet man dieses Thema und denkt genauer darüber nach, so passt dazu, dass der Erhabene den Vers mit ‚yafqahûn‘ (sie verstehen) abschließt. Denn es geht hier um Verständnis, also die Bemühung des menschlichen Geistes, wie er von einer Tatsache zu einer anderen gelangt. Durch Betrachtung gelangt er zur sicheren Überzeugung der Auferweckung und Auferstehung, wo ihn Belohnung und Strafe erwarten. Nachdem Allâh Seine Geschöpfe daran erinnert, was Er ihnen an Versorgung, Ernährung und Früchten aus Seiner Gnadenfülle heraus gewährt hat, passt hierzu der Versabschluss: Er spricht vom Îmân und dieser erfordert Dankbarkeit gegenüber dem Erhabenen für all Seine Gaben.

Ibn Âschûr sagt: „Hieraus wird klar, dass diese Verse nur den Mu’minûn (die Îmân haben) nützen. Denn sie werden in den letzten Versen davor erwähnt: „die wissen“ (Sûra 6:97) und „die verstehen“ (Sûra 6:98). Und all das endet mit der Andeutung, dass wer nicht weiß und nicht versteht, zu denen ohne Îmân gehört – den Polytheisten.“

Aus dem Zitierten geht der Zusammenhang zwischen den jeweiligen Enden der drei Verse hervor. Würden die Verse mit anderen Beschreibungen willkürlich abschließen, so könnte man nicht von einem deutlichen Zusammenhang sprechen.
Allâh bringt Erfolg und er leitet zum Weg der Rechtleitung.
 

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