Doch die Unrechttuenden streiten gegen Allâhs Zeichen

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Allâh, gepriesen sei er, hat auf seinen Gesandten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) Verse herabgesandt, mit denen Er ihn tröstet, ihn zur Geduld anhält, ihm den Sieg verspricht und ihn darauf hinweist, wie vergeblich es wäre, auf den Îmân zu hoffen, wenn sich die Menschen in den Kufr verrannt hätten. Dazu gehört das Wort Allâhs: „Wir wissen wohl, dass dich das, was sie sagen, in der Tat traurig macht. Aber nicht dich bezichtigen sie (in Wirklichkeit) der Lüge, sondern die Zeichen Allâhs verleugnen die(se) Ungerechten“ (Sûra 6:33).

Über den Herabsendungsanlass dieses Verses berichtet At-Tirmidhî von Alî ibn Abû Tâlib (möge Allâh mit ihm zufrieden sein), dass Abû Dschahl zum Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wir bezichtigen nicht dich der Lüge, sondern das, was du überbringst.“ Da sandte Allâh herab: „Aber nicht dich bezichtigen sie (in Wirklichkeit) der Lüge, sondern die Zeichen Allâhs verleugnen die(se) Ungerechten.“ Das ist der Anlass für die Herabsendung dieses edlen Verses. Die Mehrheit der Qurân-Exegeten erwähnt diesen Hadîth bei der Auslegung des Verses, so z. B. At-Tabarî, Al-Baghawî, Ibn Atiyya, Al-Qurtubî, Ibn Kathîr u. a.

Ibn Al-Arabî sagte: „Das ist eine unsinnige Aussage von Abû Dschahl, die zeigt, dass er seinen Namen („Vater der Unwissenheit“) verdient hat. Denn wer das Wort, das ihm von einer bestimmten Person überbracht wird, als Lüge bezeichnet, der hat ebenso diese Person der Lüge bezichtigt. Wenn ihm das nicht auffällt, dann ist er hilflos verloren. Falls er das als Spott gemeint hat, so genügen Allâh und sein Gesandter gegen die Spötter. Solche Leute machen sich nur lustig über sich selbst, ohne es zu merken. Richtig wäre es zu sagen, dass Muhammad ibn Abdullâh ibn Abdulmuttalib aufrichtig, vertrauenswürdig zurückhaltend und edel war. Als er dann von Allâh zu berichten begann, da lief ihnen aus Neid und Groll der Verstand über und auch ihre Seelen wurden von Neid ergriffen. (Der Prophet wurde getröstet): ‚Möge dich nicht betrüben, was sie sagen. Sie zeihen nicht dich der Lüge, also sie würden dich niemals als Lügner ansehen.‘ Denn der Gesandte sagte (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): ‚Ihr werdet mich nicht geizig finden, nicht lügnerisch und nicht feige‘ (Al-Buchârî). Man kann das Wort im Arabischen auch anders vokalisiert aussprechen (yukaddhibûn), dann bedeutet es: ‚Sie weisen das, was du gebracht hast, in ihren Seelen nicht wirklich zurück. Sie wissen schon, dass das, was du gebracht hast, die Wahrheit ist. Doch aus Neid tun sie so, als ob sie es ablehnen würden. Der Satz kann folgendermaßen ergänzt werden: ‚Sie zeihen dich nicht der Lüge in Bezug auf die Wahrheit, die sie in ihren Seelen finden. Die Unrechttuenden verleugnen nur aus Unrecht und Hochmut die Zeichen Allâhs, obwohl sie davon innerlich überzeugt sind.‘“

At-Tâhir ibn Âschûr bezieht sich auf Ibn Al-Arabî und die Erwähnung des Herabsendungsanlasses: „Ich meine nicht, dass dies der Herabsendungsanlass des Verses ist. Denn falls Abû Dschahl das gesagt hat, so hat er es als Spott gemeint. Ibn Al-Arabî hat dies so in „Al-Ârida“ vertreten, nämlich dass, wenn die Botschaft als Lüge bezeichnet wird, dies unbedingt auch den Überbringer der Botschaft meint. Damit ist Abû Dschahls Aussage ‚Wir zeihen ja nicht dich der Lüge‘ ein Spott, der als Bestätigung dargestellt wird.“

Klarerweise ist das, was At-Tâhir ibn Âschûr erwähnt, kein Grund, den Herabsendungsanlass abzulehnen. Wenn Abû Dschahl aufrichtig in seinem Wort war, so weist das Wort Allâhs „Aber nicht dich bezichtigen sie der Lüge“ darauf hin, dass er sich selbst widerspricht. Wie kann Abû Dschahl den Propheten bestätigen, aber gleichzeitig die klaren Zeichen und Belege, die er brachte, ableugnen?

Sollte Abû Dschahl das als Spott gesagt haben, so ist das ein bloßes Wort. Im Herzen hatte er trotzdem den Gesandten Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) bestätigt. Das Wort Allâhs „Aber nicht dich bezichtigen sie der Lüge“ bedeutet also „mit ihren Herzen, selbst wenn ihre Zungen anderes äußern“. Ein Hinweis, dass Abû Dschahl die Aufrichtigkeit des Gesandten Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) eigentlich anerkannte, ist die Überlieferung bei Ibn Ishâq von Az-Zuhrî. Er berichtet, dass Abû Sufyân ibn Harb, Abû Dschahl ibn Hischâm und Al-Achnas ibn Schuraiq sich einmal unterhielten. Al-Achnas sagte dabei: „Abû Al-Hakam („Vater der Weisheit“: der frühere Name des Abû Dschahl), was hältst du von dem, was du von Muhammad hörst? Er fragte: „Was hast du gehört? Wir und die Söhne des Abd Manâf pflegten (in vorislâmischer Zeit; AdÜ) um die Ehre zu wetteifern: Sie pflegten (Arme) zu speisen und wir speisten. Sie kämpften und wir kämpften. Sie spendeten und wir spendeten. Das ging so lange, bis wir wie zwei Pferde beim Wettkampf gleichauf lagen, da sagten sie: ‚Unter uns ist ein Prophet, dem Worte vom Himmel herabgesendet werden.‘ Wann sollten wir sie so einholen?! Bei Allâh, wir werden nie an ihn glauben oder ihn bestätigen!‘“ Da stand Al-Achnas auf und ging weg.

Zusammengefasst: Der Hadîth von Alî (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) ist der Herabsendungsanlass dieses Verses. Er entspricht dem Wortlaut des Verses und macht die Herabsendung des Inhalts deutlich. Und daher haben ihn die Qurân-Exegeten bei der Erklärung dieses Verses herangezogen.

 

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