Bittgebet um Befreiung von Unterdrückern – Teil 1

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Die Befreiung von Unterdrückung und Unterdrückern ist eine große Gnade, Ehre und ein Segen, den Allâh der Erhabene Seinen Dienern zuteilwerden lässt. Diese sollten es zu schätzen wissen und sich ständig an Allâh den Erhabenen wenden und Ihn bitten, sie vor Unterdrückern zu bewahren und diesen Unterdrückern keine Macht über sie zu verleihen.

Viele Verse im Qurân handeln von den Bittgebeten um Befreiung von Unterdrückern. Der Prophet Mûsâ (Moses – Frieden sei mit ihm) bat seinen Herrn, ihn vor Pharao und seinem Volk zu retten. Allâh der Erhabene sagt: „So ging er furchtsam aus ihr fort und hielt (immer wieder) Ausschau. Er sagte: ‚Mein Herr, errette mich von dem ungerechten Volk‘“ (Sûra 28:21). Mûsa bat Allâh um Errettung und erwähnte dabei Seine Herrschaft (Rubûbiyya), was Zuwendung, Fürsorge, Erziehung zum Positiven, Verwaltung der Angelegenheiten und die Annahme von Bittgebeten impliziert. Sein Bittgebet ist entsprechend seiner Lage angemessen, um diese zum Guten zu verändern, seine Angelegenheiten zu lenken und ihn von den Unterdrückern zu befreien. Anders ausgedrückt: „O Herr, gewähre mir Befreiung und rette mich vor diesen ungläubigen Menschen, welche durch ihren Unglauben an Dich Unrecht tun.“ Die Benennung solcher Menschen als ungerechtes Volk unterstreicht lediglich deren Gräueltaten.

Als Antwort auf sein Bittgebet rettete ihn sein erhabener Herr, wie Er es immer mit Seinen Propheten und rechtschaffenen Dienern tut, die sich in ihren Angelegenheiten und in allen Lebenslagen sowie in Zeiten der Not und Gefahr an Ihn wenden. Allâh der Erhabene sagt: „Dann werden Wir Unsere Gesandten und diejenigen, die glauben, erretten. So ist es Uns eine Pflicht: Wir retten die Gläubigen“ (Sûra 10:103).

Als der Prophet Mûsâ (Frieden sei mit ihm) den rechtschaffenen Mann in Madyan über den Vorfall mit dem Ägypter informierte und wie er vor dem Pharao floh und nach Madyan kam, gab ihm der rechtschaffene Mann frohe Botschaft und sagte: „Fürchte dich nicht; du bist dem ungerechten Volk entkommen“ (Sûra 28:25). Weitere Verse mit ähnlicher Bedeutung sind wie folgt: „Sag: Mein Herr, wenn immer Du mir zeigst, was ihnen angedroht wird, mein Herr, dann stelle mich nicht unter das ungerechte Volk“ (Sûra 23:93-94). Ibn Kathîr schreibt hierzu in seiner Exegese: „Allâh der Erhabene befiehlt Seinem Propheten Muhammad (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) dieses Bittgebet in Zeiten der Bedrängnis zu rezitieren: ‚… wenn immer Du mir zeigst, was ihnen angedroht wird …‘ Dies bedeutet: Wenn Du sie bestrafen solltest, während ich das bezeuge, dann lass mich nicht unter ihnen sein. Dies ähnelt dem Hadîth: ‚Und wenn Du die Menschen prüfen willst, dann bring mich zu Dir, ohne geprüft zu werden‘ (Ahmad und At-Tirmidhî; sahîh).“

In gleicher Weise sagt Allâh der Erhabene: „Da gaben Wir ihm ein: ‚Verfertige das Schiff vor Unseren Augen und nach Unserer Eingebung. Wenn dann Unser Befehl kommt und der Ofen brodelt, so führe von jeder (Art) ein Paar und deine Angehörigen hinein, außer gegen wen das Wort vorher ergangen ist. Und sprich Mich nicht an zugunsten derjenigen, die Unrecht getan haben; sie werden ertränkt werden. Und wenn du dich nun auf dem Schiff eingerichtet hast, du und diejenigen, die mit dir sind, dann sag: (Alles) Lob gehört Allâh, Der uns von dem ungerechten Volk errettet hat!“ (Sûra 23:28).

Allâh der Erhabene erzählt uns auch die Geschichte des Propheten Lût (Lot – ) in den folgenden Versen: „Das Volk Lûts bezichtigte die Gesandten der Lüge. Als ihr Bruder Lût zu ihnen sagte: ‚Wollt ihr nicht gottesfürchtig sein? Gewiss, ich bin für euch ein vertrauenswürdiger Gesandter. So fürchtet Allâh und gehorcht mir. Ich verlange von euch keinen Lohn dafür. Mein Lohn obliegt nur dem Herrn der Weltenbewohner. Lasst ihr euch etwa mit Männern unter den Weltenbewohnern ein und lasst, was euer Herr für euch an Gattinnen erschaffen hat, stehen? Aber nein! Ihr seid Leute, die Übertretungen begehen.‘ Sie sagten: ‚Wenn du nicht aufhörst, o Lût, wirst du ganz gewiss zu den Vertriebenen gehören.‘ Er sagte: ‚Ich gehöre gewiss zu denjenigen, die euer Tun verabscheuen. Mein Herr, errette mich und meine Angehörigen von dem, was sie tun.‘ Da erretteten Wir ihn und seine Angehörigen allesamt, außer einer alten Frau unter denjenigen, die zurückblieben. Hierauf vernichteten Wir die anderen. Und Wir ließen einen Regen auf sie niedergehen; wie böse war der Regen für diejenigen, die gewarnt worden waren!“ (Sûra 26:160-173).

Auch als Allâh der Erhabene Seinen Propheten Hûd zu den Âd sandte und dieser sie aufforderte, an Allâh zu glauben, verweigerten sie den Glauben. Hûd bat Allah um Hilfe: „Er sagte: ‚Mein Herr, hilf mir, wo sie mich der Lüge bezichtigen.‘ Er sagte: ‚Noch ein wenig, ganz bestimmt erwachsen sie als Bereuende!‘ Da ergriff sie zu Recht der Schrei, und so machten Wir sie zu Abschaum. Weg darum mit dem ungerechten Volk!“ (Sûra 23:39-41).

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