Es bedarf einer Religion – Teil 7

  • Veröffentlicht:12.12.2021
  • Kategorie:Frau
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3. Mütter von Prophetengefährten und der nachfolgenden Generation

Die Mütter der Prophetengefährten und der nachfolgenden Generation waren zu viele, um sie einzeln aufzuzählen, und viel zu wichtig, um sie zu ignorieren. Sie spielten eine aktive Rolle im Leben ihrer Kinder, nicht nur durch ihre Erziehung, sondern durch ihr außergewöhnliches Beispiel. Um es wortwörtlich aus dem Arabischen wiederzugeben: Ihre Kinder wurden in diesem Leben mit Frömmigkeit und Geradlinigkeit gestillt. Auf diese Weise entwickelten sie ein Verlangen nach edlen Werten und folgten unerschütterlich dem Weg Allâhs.

- Safiyya bint Abdulmuttalib, die Mutter von Az-Zubair ibn Al-Awwâm. Sie vermittelte ihrem Sohn vorzügliche Eigenschaften, die sein außergewöhnliches Wesen prägten und für die er stets Dankbarkeit empfand.

- Asmâ bint Abû Bakr, Mutter von Abdullâh, Al-Mundhir und Urwa, den Söhnen von Az-Zubair. Diese Kinder waren von Werten geprägt, die nur eine Tochter von Abû Bakr As-Siddîq beibringen konnte.

- Fâtima bint Asad, Mutter von Alî ibn Abû Tâlib. Sie inspirierte den zukünftigen vierten Kalifen zu Weisheit, Tugend und gutem Charakter.

- Asmâ bint Umais, die Mutter von Abdullâh ibn Dschâ‘far, der verwaist war. Sie lehrte ihn, ein Vorbild für arabische Großzügigkeit und ein edler Anführer zu sein. Abdullâh wurde von seiner Mutter in diesen Tugenden und edlen Eigenschaften ausgebildet, was ihr im Laufe der Zeit Ruhm und Bekanntheit bescherte.

- In der Ära der Abbâsiden gab es eine Reihe von Müttern, die ihren Söhnen Werte wie religiösen Ehrgeiz, Würde und Streben nach Erfolg vermittelten. Zu diesen ist die Mutter von Dschâ‘far ibn Yahyâ zu zählen, dem einflussreichen und vertrauenswürdigen Wesir des Kalifen Harun Ar-Raschîd.

Bei der Erziehung von Gläubigen, die das Wort Allâhs überbringen sollen, liegt der Erfolg nicht nur darin, unsere Kinder auf bestimmte Wege zu lenken, auch wenn dies besonders wichtig ist. Aber noch wichtiger ist es, ein Leben nach dem Qurân und der Sunna unseres Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zu verwirklichen. Es ist von großer Bedeutung, sich daran zu erinnern, dass unsere Handlungen von intelligenten kleinen Kindern beobachtet werden, denen so gut wie nichts entgeht. Falls du das rituelle Gebet rechtzeitig verrichtest, den Qurân laut mit angenehmer Stimme rezitierst und dich an die Geschichten aus der Sîra (Biographie des Propheten Muhammad) und anderer Propheten erinnerst, werden die Kinder einsehen, dass es wirklich etwas Wesentliches ist: Denn schließlich hat es die Mama so gesagt!

Einige Ratschläge für neue muslimische Mütter

In der Welt von Maria aus „Sound of Music“: Lasst uns ganz am Anfang im allerschönsten Ort beginnen: Du verlässt den Kreißsaal und hältst dein Baby endlich in den Armen. Die ungemütlichen, schlaflosen Nächte, die magenbrechenden, ekelerregenden Zustände am Morgen, das unerbittliche Sodbrennen: All das hast du nun hinter dir. Sei aber nicht so hastig! Nimm dir den Sicherheitsgurt und ziehe ihn herunter. Vergewissere dich, dass du gut angeschnallt bist und richtig sitzt. Und jetzt bitte schreien, bevor das Baby es tut.

Vor der ersten Geburt hatte ich die Fantasie, das Baby würde mit einer aufgedruckten Gebrauchsanweisung auf dem Rücken kommen. Wäre das nicht schön? Dreht man das Baby aber um, sieht man leider nur eine vollgemachte Windel, die gewechselt werden muss, anstatt einer Gebrauchsanweisung.

Was macht man also in so einer Situation? Zunächst betest du unnachgiebig. Danach bittest du zügig um Hilfe. Auch wenn es keine gedruckte Anleitung für den Umgang mit dem Baby nach der Geburt gibt, bietet uns die Scharîa einige grundlegende Richtlinien für den Empfang von Neugeborenen und für die Zeit danach.

1. Aqîqa für ein Neugeborenes

Die Aqîqa ist ein Schlachtopfer, das man nach einer Geburt der Gemeinschaft als Speise für das Wohlgefallen Allâhs darbietet. Es handelt sich hierbei um eine allgemein anerkannte Sunna unter den Gelehrten. Diese Handlungsweise stützt sich auf eine Überlieferung von Salmân ibn Âmir, in welcher der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Begrüßt jedes Neugeborene am siebten Tag nach seiner Geburt mit einer Aqîqa. Außerdem soll ihm an diesem Tag ein Name gegeben und der Kopf rasiert werden.“

2. Eine Spende in Höhe des Haargewichts

Abû Umar ibn Abdulbarr sagte: „Was das Rasieren des Kopfes des Kindes während der Aqîqa betrifft, so haben die Gelehrten diese Handlung bevorzugt. Es ist bestätigt, dass der Prophet, (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) soundso sagte.“ Außerdem soll man das rasierte Haar des Kindes abwiegen und das Gewicht in Gold wohltätig spenden.

3. Beschneidung

Jedem neugeborenen Jungen muss die Vorhaut entfernt werden. Dies ist eine prophetische Gepflogenheit, welche der Fitra (natürliche Veranlagung) eines Mannes entspricht. Dies wird vorzugsweise am siebten Tag nach der Geburt vorgenommen, obwohl nichts gegen ein Hinauszögern spricht. Diese Vorgehensweise ist dem folgenden Wort des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zu entnehmen: „Zur Fitra gehören fünf Dinge: Die Beschneidung, das Abrasieren der Schamhaare, das Auszupfen der Achselhaare, das Schneiden der Nägel, und das Kürzen des Schnurrbarts.“

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