Für den Islâm sind Reich und Arm, sozialer Rang und Position kein Maßstab für die Bewertung des Menschen und dafür, ob er den Vorschriften und Geboten der Scharîa zu folgen habe. Für den Islâm ist der grundlegende Maßstab nur das Gottesbewusstsein des Menschen vor Allâh und ob er Seine Gebote und Seine Scharîa befolgt. Daher verbietet der Qurân dem Gesandten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sich von denjenigen abzuwenden, die nach dem Antlitz Allâhs streben. Dies gilt grundlegend auch für jeden, der nach ihm zum Islâm aufruft. Und ebenso verbietet der Qurân, sich denen zuzuwenden, die nur nach dieser Welt und seinem Schmuck streben. Allâh, gepriesen sei Er, sagt: „Und weise nicht diejenigen ab, die morgens und abends ihren Herrn anrufen im Begehren nach Seinem Angesicht! Dir obliegt in keiner Weise, sie zur Rechenschaft zu ziehen, und ihnen obliegt in keiner Weise, dich zur Rechenschaft zu ziehen. Wenn du sie abwiesest, dann würdest du zu den Ungerechten gehören“ (Sûra 6:52).
Betrachten wir nun den Anlass für die Herabsendung dieses Verses: Die Hadîth-Gelehrten Muslim, An-Nasâ’î und Ibn Mâdscha überliefern von Sa’d ibn Abû Waqqâs (möge Allâh mit ihm zufrieden sein), dass er sagte: „Wir waren beim Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zu sechst. Da sagten die Götzendiener zum Propheten: ‚Entferne diese Leute und sie sollen es nicht wagen, zu uns zu kommen.‘ Er sagte: ‚Dies waren ich, Ibn Masûd, ein Mann von den Hudhail, Bilâl und zwei Männer, deren Namen ich nicht kannte. Da kam in der Seele des Gesandten Allâhs ein Gedanke auf, von dem Allâh wollte, dass er aufkommt und er dachte in sich nach. Doch da sandte Allâh, allmächtig und ruhmreich ist Er, den Vers herab: ‚Und weise nicht diejenigen ab, die morgens und abends ihren Herrn anrufen im Begehren nach Seinem Angesicht!‘“
Imâm Ahmad verzeichnet in seinem „Musnad“ Ähnliches als einen Hadîth von Ibn Masûd (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) und fügte hinzu: „Wegen ihnen kam aus dem Qurân herab: ‚Und warne damit diejenigen, die befürchten, dass sie zu ihrem Herrn versammelt werden (…)‘ (Sûra 6:51) bis zum Wort Allâhs: ‚Allâh weiß am besten über die Ungerechten Bescheid‘“ (Sûra 6:58).
Ibn Mâdscha überliefert von Chabbâb ibn Al-Aratt (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) zu dem oben erwähnten Wort Allâhs (Sûra 6:52) Folgendes: „Al-Aqra ibn Hâbis At-Tamîmî und Uyaina ibn Hisn Al-Fazârî kamen und fanden den Gesandten Allâhs zusammen mit Suhaib, Bilâl, Ammâr und Chabbâb. Er saß zusammen mit einigen Schwachen (Bedürftigen ohne Einfluss) unter den Gläubigen. Als sie diese um den Propheten herum sahen, verachteten sie diese, nahmen den Propheten zur Seite und sagten: ‚Wir wollen, dass du mit uns zusammensitzt, damit die Araber sehen, welchen Vorrang wir haben. Denn die Abordnungen der Araber kommen zu dir. Wir geraten in Verlegenheit, wenn die Araber uns zusammen mit diesen Sklaven sehen. Wenn wir zu dir kommen, dann lass diese Leute aufstehen (und weggehen). Sind wir dann fertig, so sitze mit ihnen, wie du willst.‘ Er sagte: ‚Ja‘. Da sagten sie: ‚Setze für uns diesbezüglich ein Schreiben auf.‘ Er ließ ein Blatt bringen und rief Alî, damit er dies aufschreibe. Wir saßen abseits. Da kam der Engel Dschibrîl herab und sprach: ‚Und weise nicht diejenigen ab, die morgens und abends ihren Herrn anrufen im Begehren nach Seinem Angesicht! Dir obliegt in keiner Weise, sie zur Rechenschaft zu ziehen, und ihnen obliegt in keiner Weise, dich zur Rechenschaft zu ziehen. Wenn du sie abwiesest, dann würdest du zu den Ungerechten gehören.‘ Dann erwähnte Er Al-Aqra ibn Hâbis und Uyaina ibn Hisn, indem Er sagte: ‚Und so haben Wir die einen von ihnen durch die anderen einer Prüfung unterzogen, so dass sie sagen: Hat Allâh diesen da aus unserer Mitte eine Wohltat erwiesen? Weiß nicht Allâh am besten über die Dankbaren Bescheid?‘ (Sûra 6:53). Und ebenso: ‚Und wenn diejenigen, die an Unsere Zeichen glauben, zu dir kommen, dann sag: Friede sei auf euch! Euer Herr hat Sich Selbst Barmherzigkeit vorgeschrieben‘ (Sûra 6:54). Er sagte weiter: ‚Wir näherten uns dann ihm, bis wir unsere Knie an seine Knie brachten und der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) saß mit uns. Hätte er aufstehen wollen, so wäre er aufgestanden und hätte uns gelassen. Doch Allâh sandte herab: Halte dich geduldig zurück zusammen mit denen, die ihren Herrn morgens und abends anrufen, im Begehren nach Seinem Angesicht. Und deine Augen sollen nicht über sie hinwegsehen, indem du den Schmuck des diesseitigen Lebens begehrst. Und gehorche nicht jemandem, dessen Herz Wir Unserem Gedenken gegenüber unachtsam gemacht haben, der seiner Neigung folgt und dessen Angelegenheit (durch) Maßlosigkeit (ausgezeichnet) ist. (Sûra 18:28).‘ Chabbâb sagte: ‚Wir saßen beim Propheten und wenn dann die Zeit kam, in der er aufstand, standen wir auf und verließen ihn, damit er aufstehen konnte.‘“