Mudârâ ist die Hälfte des Verstandes – Teil 2

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Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, soll seinen Nachbarn nicht belästigen! Und seid gut zu den Frauen! Denn sie wurden wahrhaftig aus einer Rippe erschaffen; und das Krümmste an der Rippe ist wahrhaftig deren oberster Teil. Wenn du dich anschickst, sie geradezurichten, zerbrichst du sie, und wenn du sie lässt, bleibt sie krumm. Behandelt die Frauen also gut!“ (Al-Buchârî und Muslim).

Ibn Hadschar (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Dieser Hadîth empfiehlt die Mudârâ als Mittel zur Versöhnung der Menschen und zur Gewinnung von Herzen. Ferner beschreibt diese Überlieferung den Umgang mit Frauen, indem man ihre Reue annimmt und sich geduldig verhält in Bezug auf ihre Unzulänglichkeiten. Wer auch immer Frauen geradezubiegen versucht, wird es versäumen, Nutzen von ihnen zu ziehen. Auf eine Frau kann man nicht verzichten, denn bei ihr findet man Ruhe und erhält Unterstützung im Leben. Es ist, als ob der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) den Männern sagen wollte, dass Geduld mit Frauen der Schlüssel ist, um Freude an ihnen zu haben.“

Allâhs Gesandter (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „O ihr Menschen! Fürchtet Allâh. Und wenn ein abessinischer Sklave mit entstellten Gliedmaßen über euch eingesetzt wird, dann hört auf ihn und gehorcht ihm, solange er das Buch Allâhs unter euch umsetzt“ (At-Tirmidhî, hasan-sahîh). Al-Mubârak Pûri (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Dieser Hadîth spornt zur Mudârâ an und verlangt, den Machthabern Folge zu leisten und sich vor allem zu hüten, was Zwietracht schürt und zu Uneinigkeit führt.“

Mudârâ bei Feinden zum Schutze vor ihrem Übel

Al-Mâwardî (Allâh erbarme sich seiner) sagte: Hat man einen erbitterten Feind, dessen freundliche Behandlung nicht möglich ist und dessen Grobheit sich verschlimmert, so dass er stets auf ein Unglück für seinen Feind hofft, um es gutzuheißen, oder auf einen Segen, um diesen zu verhindern, dann ist es besser, sich von ihm fernzuhalten, da der Umgang mit ihm unweigerlich negative Folgen nach sich ziehen könnte und es keine Möglichkeit gibt, seiner Machenschaften zu entgehen, außer sich von ihm fernzuhalten oder auf Mudârâ im Umgang mit ihm zurückzugreifen. Luqmân sagte zu seinem Sohn: ‚Sohn! Wer behauptet, dass das Böse das Böse auszulöschen vermag, der lügt. Ist er wahrhaftig, soll er zwei Feuer anzünden und sehen, ob eines von ihnen das andere auslöscht. Nur das Gute löscht das Böse, so wie Wasser das Feuer löscht.‘ Ist der Feind jedoch von Natur aus schlimm und niederträchtig, wird er das Übel nicht als etwas Unschönes ansehen, noch davon ablassen zu tun, was abscheulich ist. Der Zustand eines solchen Menschen ist ernst zu nehmen. Man muss sich von ihm fernhalten, um vor ihm sicher zu sein. Denn er ist wie ein wildes Tier, das die frei umherstreifenden Schafe wild verschlingt; dem Feuer ähnlich, das nie seine brennende Eigenschaft verliert. Solch ein Mensch hat eine unveränderliche Natur.“

Allâh der Erhabene sagt: „‚Geht zu Pharao, denn er lehnt sich auf. Und so redet mit ihm in sanften Worten, auf dass er bedenken oder sich fürchten möge.‘ Sie sagten: ‚Unser Herr, gewiss, wir fürchten, dass er übereilig gegen uns vorgeht oder dass er das Maß überschreitet.‘ Er sagte: ‚Fürchtet euch nicht. Ich bin gewiss mit euch, Ich höre und Ich sehe (, was geschieht). So kommt denn zu ihm und sagt: ,Wir beide sind Gesandte deines Herrn. Lasse die Kinder Israels mit uns gehen, und strafe sie nicht. Wir sind ja mit einem Zeichen von deinem Herrn zu dir gekommen. Und Friede sei auf demjenigen, der der Rechtleitung folgt“ (Sûra 20:43-47).

Ibn Kathîr (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Diese Verse enthalten eine große Lektion, denn trotz der Tatsache, dass Pharao tyrannisch und arrogant war, während Mûsâ (Moses) damals der beste Mensch bei Allâh war, wurde ihm befohlen, nur auf eine sanfte, freundliche Art und Weise zu sprechen.“

Frieden und Segen seien auf dem Gesandten Allâhs, auf seiner Familie und allen Prophetengefährten.
 

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