Die Schlacht von Badr am 17. Ramadân – Teil 2

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Nun leiteten die Götzendiener einen Totalangriff ein und die muslimischen Truppen traten hervor, um ihre Feinde zu bekämpfen. Beide Seiten zeigten große Tapferkeit. Als sich der Tag von Badr seinem Ende zuneigte, flüchteten die besiegten Nicht-Muslime vom Schlachtfeld und hinterließen 70 getötete Männer und 70 Männer, die gefangen genommen wurden. Als das Kämpfen begann, kam der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) aus seiner Hütte heraus, um einen vollen Überblick über die Situation zu haben. Er deutete darauf hin, dass die Banû Hâschim sich der feindlichen Streitkraft nicht aus ihrem eigenen Willen und Wunsch angeschlossen hatten, sondern gezwungenermaßen, und deshalb verdienten sie besondere Zugeständnisse. So sollte Al-Abbâs ibn Abdulmuttalib (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) nicht getötet werden. Abû Hudhaifa sagte: „Wie kann es sein, dass ich meinen Bruder töte, aber Al-Abbâs ibn Abdulmuttalib verschone, ich werde ihn nicht lassen, wenn er mich bekämpft!“ Später bereute Hudhaifa seine Worte zutiefst und zeigte große Reue.

Als die Schlacht in vollem Gange war, nahm der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) eine Handvoll Staub und warf ihn in die Richtung der Nicht-Muslime, nachdem er etwas über ihm rezitiert hatte. Es verursachte, dass die feindlichen Kämpfer um ihr Leben rannten und flüchteten.

Mu‘âdh ibn Amr (möge Allâh mit ihm zufrieden sein), ein junger Mann der Al-Ansâr, traf Abû Dschahl, der in voller Schutzmontur war. Mu‘âdh ibn Amr schlug mit seinem Schwert auf dessen unbedecktes Bein mit derartiger Kraft, dass es am Schienbein abgeschlagen wurde. Als Ikrima ibn Abû Dschahl seinen Vater tödlich verletzt sah, stürzte er sich auf Mu‘âdh ibn Amr und schlug so hart mit seinem Schwert auf ihn ein, dass dessen linker Arm fast von seiner Schulter getrennt wurde, aber er kämpfte mit dem baumelnden Arm den ganzen Tag weiter. Als es ihm mehr Probleme bereitete, legte er den herabhängenden Teil unter seinen Fuß und riss ihn mit einem heftigen Ruck ab. Zur gleichen Zeit näherte sich ein anderer junger Mann der Ansâr, Mu‘awwidh ibn Afra, dem Abû Dschahl und erschlug diesen mit dem Schwert.

Als die Götzendiener das Schlachtfeld verließen und die Gläubigen bei diesem historischen Ereignis siegreich waren, ordnete Allâhs Gesandter die Suche nach dem Leichnam von Abû Dschahl an. Abdullah ibn Mas‘ûd (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) suchte unter den Leichnamen und fand Abû Dschahl halb tot liegen. Abdullâh ibn Mas‘ûd setzte sich auf dessen Brust und sagte: „Sieh da, o Feind Allâhs, wie du von Allâh entehrt worden bist! Abû Dschahl fragte: „Wie hat die Schlacht geendet?“

Abdullâh ibn Mas‘ûd (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) antwortete: „Sie hat mit dem Sieg für die Gläubigen und der Niederlage für die Glaubensverweigerer geendet!“ In dieser Schlacht fielen 14 Gläubige als Märtyrer, sechs von den Muhâdschirûn und acht von den Ansâr. Da die Schlacht vorbei war, begrub der Gesandte Allahs die Gläubigen und ordnete an, dass die Toten unter den Glaubensverweigerern in eine Grube oder einen Brunnen geworfen und mit Staub bedeckt werden sollen.

Die Glaubensverweigerer waren so verängstigt, dass sie, als sie flohen, sogar die Spur von ihrem Befehlshaber Abû Dschahl verloren hatten und ihn tödlich verletzt und sterbend zurückließen. Diese zerrüttende Nachricht über diese schändliche Niederlage der Glaubensverweigerer in der Schlacht von Badr versetzte die Mekkaner in Entsetzen.

Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) vertraute die Kriegsbeute Abdullâh ibn Ka‘b (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) an, der zu den Banû An-Naddschâr gehörte, und sandte Abdullâh ibn Rawâha und Zaid ibn Hâritha (möge Allâh mit ihnen zufrieden sein) mit der frohen Nachricht des Sieges zu den Siedlungen von Medina. Usâma ibn Zaid, der in Medina als Vertreter des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) geblieben war, bemerkte: „Die frohe Botschaft über den Sieg wurde von uns in einer Zeit entgegengenommen, als wir Ruqayya, die Tochter des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und die Ehefrau von Uthmân ibn Affân, begruben. Die Nachricht des Sieges erreichte Medina am 18. Ramadân.

Frei von seinem Gefecht auf dem Schlachtfeld von Badr zog der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) nach Medina. Als er Safra erreicht hatte, verteilte er auf Anweisung Allâhs des Allmächtigen die Kriegsbeute gleichmäßig unter den Muslimen und ordnete an, dass Nadr ibn Al-Harith ibn Kilda (von den Banû Abduddâr) hingerichtet werden soll. Als sie Irq Az-Zabia erreicht hatten, erteilte er die gleiche Anordnung hinsichtlich Uqba ibn Abû Mu´aits. Diese zwei waren unter den Kriegsgefangenen von Badr und vom harten Kern der rücksichtslosen Feinde des Propheten und des Islâm, genauso feindlich wie Abû Dschahl gewesen war. Danach zogen der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und seine Gefährten zügig nach Medina weiter und ließen die Gefangenen und deren Bewacher zurück, die sich ihnen am nächsten Tag in Medina zugesellten.

Die allgemeine Behandlung der Gefangenen

Als die Gefangenen Medina erreicht hatten, sagte der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), als er sie unter den Gefährten verteilte: „Behandelt sie großzügig!“ Unter ihnen war Abû Azîz ibn Umair, der Fahnenträger der Armee der Glaubensverweigerer und auch der Bruder von Mus‘ab ibn Umair (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) war. Abû Azîz berichtete: „Als ich nach Medina gebracht worden war, kam ich in den Gewahrsam einer Gruppe der Ansâr. Wann immer sie sich hinsetzten, um zu essen, gaben sie mir Brot und begannen Datteln zu essen. Da ich mich schämte, versuchte ich es zurückzugeben, aber wann immer ich das Brot irgendeinem von ihnen gab, gab er es mir zurück.“ Als er Medina erreicht hatte, wurde Abû Azîz bei Abû Yusr Al-Ansâri einquartiert. Mus‘ab ibn Umair sagte zu Abû Yusr: „Behandle ihn grob, weil seine Mutter eine wohlhabende Frau ist!“ Abû Azîz fragte: „Bruder, gebührt es sich für dich solch einen Rat zu geben?“ - „Du bist nicht mein Bruder,“ antwortete Umair, „stattdessen ist der mein Bruder, der deine Hände fesselt.“ Die Mutter von Abû Azîz sandte viertausend Dirham für dessen Freilassung.

Die Niederlage, die die Götzendiener erlitten hatten, ließ Mekka in Schwermut verfallen. Es gab kein Haus in der Stadt, das nicht trauerte. Die Mekkaner waren bestürzt und aufgewühlt. Die unterdrückten Muslime von Mekka konnten jedoch einen Seufzer der Erleichterung ausstoßen und fühlten sich ermutigt. Abû Lahab, der sich der Armee bei Badr nicht hatte anschließen können, war so fürchterlich geschockt, dass er nach einer Woche starb.

Die Angelegenheit der Gefangenen

Allâhs Gesandter (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) fragte wegen den Gefangenen um Rat bei den Gefährten. Umar ibn Chattâb (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) schlug vor: „Meiner Meinung nach sollte jeder von uns seine eigenen Verwandten töten, um ohne Zweifel klarzustellen, dass die Liebe zum Glauben im Islâm weitaus größer ist als die Liebe zur Verwandtschaft.“ Abû Bakr (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) sagte: „Lass alle Gefangenen im Austausch für Lösegeld frei, damit die Summe in die Entwicklung von Waffen investiert werden kann. Außerdem könnten einige von ihnen in der Zukunft vielleicht den Islâm annehmen.“ Dem Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) gefiel der Vorschlag von Abû Bakr. Einige der Gefangenen wurden ohne Lösegeld freigelassen. Die Mekkaner sandten zwischen 1.000 und 4.000 Dirham, um für die Freilassung ihrer Verwandten zu zahlen. Die Gefangenen, die wussten, wie man liest und schreibt, aber nicht das Lösegeld zahlen konnten, wurden freigelassen, nachdem sie zehn Kindern gelehrt hatten, wie man liest und schreibt.

Zainab (möge Allâh mit ihr zufrieden sein), die Tochter des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), sandte ihre Halskette als Lösegeld für die Freilassung von Abû Al-Âs, ihrem Ehemann, der unter den Gefangenen war. Allâhs Gesandter (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) bemerkte die Halskette und sagte zu seinen Gefährten: „Wenn ihr es als angemessen anseht, dann schickt die Halskette zurück an Zainab, weil es sich um ein Geschenk ihrer Mutter Chadîdscha handelt.“ Die Gefährten waren damit einverstanden und ließen Abû Al-Âs sofort frei. Abû Al-Âs eilte dann zurück nach Mekka und sandte Zainab umgehend nach Medina. Er nahm drei oder vier Jahre nach diesem Ereignis den Islâm an.

Die Schlacht von Badr war die wichtigste unter den islâmischen Schicksalsschlachten. Zum ersten Mal wurden die Anhänger eines neuen Glaubens einer derart schweren Prüfung unterzogen. Wäre der Sieg das Los der heidnischen Armee gewesen, während die islâmischen Streitkräfte immer noch am Anfang ihrer Entwicklung standen, hätte der Glaube des Islâm zu einem Ende kommen können.

 

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