Laila Al-Qadr: die Nacht der Allmacht

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Die Laila Al-Qadr ist eine gesegnete Nacht. Ihre Vorzüge sind immens und Allâh der Erhabene hat sie mit der Offenbarung des Qurâns in ihr besonders ausgezeichnet. Allâh der Erhabene sagt: „Wir haben ihn ja in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt“ (Sûra 97:1). Das Stehen im Gebet in dieser Nacht ist ein Grund für die Vergebung vergangener Sünden. Der Prophet (möge Allâh ihn segnen und ihm Heil schenken) sagte: „Wer auch immer aus dem Glauben heraus und in der Hoffnung auf die Belohnung Allâhs (ihtisâban) im Ramadân in der Nacht der Bestimmung im Gebet steht (Tarâwîh verrichtet), dem werden seine vergangenen Sünden vergeben“ (Al-Buchârî). In den letzten zehn Tagen des Ramadân pflegte der Prophet (möge Allâh ihn segnen und ihm Heil schenken) mehr zu tun als in anderen Zeiten. Âischa (möge Allâh mit ich zufrieden sein) sagte: „Der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn segnen und ihm Heil schenken) pflegte in den letzten zehn Tagen sich mehr zu bemühen als in anderen Zeiten“ (Muslim).

Dies geschieht, um sich der Anbetung zu widmen, Ablenkungen auszuschalten und die Nacht der Allmacht zu suchen – eine ehrenvolle und gesegnete Nacht, in der Allâh die Handlung besser und vorzüglicher gemacht hat als die Handlung in tausend Monaten. Wem das Gute dieser Nacht vorenthalten wird, dem wird (der volle Lohn und die volle Vergebung) vorenthalten, so wie uns der Prophet (möge Allâh ihn segnen und ihm Heil schenken) mitgeteilt hat.

Allâh der Erhabene hat Seinen Dienern das Wissen um diese besondere Nacht verborgen, damit sie sich für diesen Tag anstrengen und mehr an Anbetung und guten Taten verrichten. Wer etwas erstrebt, bemüht sich darum.

Es wird empfohlen, diese große und gesegnete Nacht in den letzten zehn Tagen des Ramadân zu suchen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie in den ungeraden Nächten liegt. In den beiden Sahîh-Sammlungen ist verzeichnet, dass der Prophet (möge Allâh ihn segnen und ihm Heil schenken) sagte: „Sucht nach der Nacht der Bestimmung in den letzten zehn (Nächten) des Ramadân, wenn neun, sieben oder fünf Nächte verbleiben“ (Al-Buchârî). Wahrscheinlicher findet sie sich in den letzten sieben Nächten als in den anderen. Und darunter ist es wahrscheinlicher, dass es die 27. Nacht ist. Hierzu wurden Hadîthe überliefert. Schaich Ibn Uthaimîn sagt: „Die richtige Ansicht ist, dass sie (die Nacht der Bestimmung) sich von Jahr zu Jahr verschiebt. In einem Jahr ist sie in der 21. Nacht, in einem anderen Jahr in der 29. Nacht, oder in der 25., der 24. usw., sonst wäre es nämlich nicht möglich, die überlieferten Hadîthe miteinander zu verbinden. Doch am wahrscheinlichsten ist es die 27. Nacht.“

Mein muslimischer Bruder, sei begierig, dem Beispiel des Propheten (möge Allâh ihn segnen und ihm Heil schenken) zu folgen. Bemühe dich in diesen Tagen und Nächten und setze dich den Segnungen deines gütigen und gnädigen Herrn aus. Vielleicht wirst du mit einer seiner Gaben gesegnet und wirst nie wieder unglücklich sein. Sprechen wir reichlich Bittgebete, insbesondere das, welches der Prophet Âischa (möge Allâh mit ihr zufrieden sein) lehrte, als sie fragte: „Gesandter Allâhs, was meinst du, was soll ich sagen, wenn ich die Nacht der Bestimmung erreiche?“ Er erwiderte: „Sag: ‚Allâh, du bist vergebend und liebst die Vergebung, also vergib mir!‘“ (Ahmad).

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