Ich bin ein Jugendlicher und leide unter Gewichtsproblemen. Im Schlaf schwitze ich daher viel. Wenn ich nachts aufwache, habe ich den Eindruck, dass meine Unterwäsche nach Urin riecht, obwohl keine Spuren davon zu finden sind – außer Geruch und Feuchtigkeit. Ich bin daher durcheinander und weiß nicht, ob es Schweiß oder Urin ist.

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

Wenn du dir nicht sicher bist, ob es Urin ist, so wird einem solchen Zweifel keine Beachtung geschenkt. Die bekannte Fiqh-Regel hierzu lautet: „Eine sichere Überzeugung wird durch Zweifel nicht annulliert.“ Die ursprüngliche Annahme, worauf man aufbaut, ist die Reinheit der Kleidung. Diese sichere Annahme wird allein durch einen Zweifel, dass darauf Urin sein könnte, nicht beseitigt. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte über jemanden, der zweifelte, ob er im Gebet eine Blähung hatte: „Er soll sich nicht (vom Gebet) abwenden, bis er nicht einen Laut hört oder einen Geruch verspürt“ (Al-Buchârî, Muslim).

Solltest du nach dem Aufwachen auf deiner Kleidung eine Feuchtigkeit wahrnehmen und Zweifel haben, ob es sich um Urin oder Schweiß handelt, so musst du dich auf Anhaltspunkte stützen, und nach dem vorzuziehenden Anhaltspunkt richtest du dich dann. So ist das, wenn der Geruch von Urin unverkennbar stark ist und nicht mit Schweißgeruch verwechselt werden kann. Wenn es aber keinen Anhaltspunkt gibt und keine Vermutung in dir überwiegt, so ist, wie oben beschrieben, vom Ursprünglichen auszugehen: Die Kleider gelten als rein.

Und Allâh weiß es am besten!