Grundprinzipien zum Umgang mit Nichtmuslimen
Fatwâ-Nummer: 21363

  • Fatwâ-Datum:24-1-2021
  • Bewertung:

Frage

Welche Qurânverse gibt es, die uns anleiten und lehren, wie man mit Nichtmuslimen umgehen und sie zum Islâm einladen soll? Wie sind diese auszulegen?

Antwort

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

 

Der Islâm hat allgemeine Regeln aufgestellt, wie man zum Islâm einlädt und ihn darstellt. Dem Einzelnen ist es freigestellt, wie er zu diesen Methoden gelangt, solange dies nicht mit den grundlegenden Regeln im Widerspruch stehen. Zu den wichtigsten gehören:

1)   Die Einladung zu Allâh geschieht mit Weisheit und schöner Ermahnung. Allâh sagt im Qurân: „Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung“ (Sûra 16:125).

2)   Man diskutiert auf die beste Weise. Allâh sagt: „(…) und streite mit ihnen in bester Weise“ (Sûra 16:125; ähnlich 29:46)

3)   Geduld bei Schwierigkeiten. Allâh sagt: „Und ertrage standhaft, was sie sagen, und meide sie auf schöne Weise“ (Sûra 73:10). „(…) gebiete das Rechte und verbiete das Verwerfliche und ertrage standhaft, was dich trifft. Gewiss, dies gehört zur Entschlossenheit (in der Handhabung) der Angelegenheiten“ (Sûra 31:17).

4)   Einsatz nützlicher Methoden, welche Interesse am Islâm hervorrufen. Diese dürfen nicht in Widerspruch mit der Scharîa stehen. Dies wäre eine Sünde, denn der Zweck heiligt nicht die Mittel.

5)   Kein Verzweifeln, wenn die Menschen nicht den Îmân und Islâm annehmen. Man betet weiter für sie um Rechtleitung und das Gute. Denn dies war die Vorgehensweise der Propheten. Abdullâh ibn Mas’ûd überliefert vom Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Es ist mir so, als ob ich noch den Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) vor mir sehe, wie er von einem früheren Propheten berichtet, den sein Volk schlug, bis er blutete; dann habe dieser sich das Blut von der Stirn gewischt und gesagt: ‚Allâh, verzeihe meinem Volk, denn sie wissen nicht, was sie tun.‘“ (Al-Buchârî u.a.; Wortlaut nach diesem).

6)   Man muss über das nötige Scharîa-Wissen verfügen, damit der zum Islâm Einladende den Zweifeln der Nichtmuslime und ihren Einwänden begegnen kann.

7)   Man muss den Nichtmuslimen den Islâm durch sein Verhalten und Betragen präsentieren, denn eine der Grundlagen der Religion ist guter Umgang. Allâh sagt: „Und Wir bestellten unter ihnen Vorbilder, die (sie) nach Unserem Befehl leiteten, als sie sich standhaft gezeigt hatten und von Unseren Zeichen überzeugt waren“ (Sûra 32:24). Âischa sagte über den Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), dass sein Charakter der Qurân war (Ahmad; sahîh nach Al-Arnâ’ût).

 

Und Allâh weiß es am besten!

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