Glückseligkeit ist ein kostbarer Schatz, den man in Besitz nehmen kann Fatwâ-Nummer: 29172
- Fatwâ-Datum:18-10-2018
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Wie erlangt man Glückseligkeit?
Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Die Glückseligkeit ist ein Paradies, nach dem alle Menschen suchen. Nur wenigen von ihnen gelingt es jedoch, den richtigen Weg dorthin zu beschreiten. Die meisten suchen es in unangemessener Weise. Deshalb kommen ihrem Elend noch mehr Elend und ihrem Leid noch mehr Leid hinzu. Die meisten Menschen denken, dass man Glückseligkeit durch Reichtum und Besitz erlangt. Allerdings haben wir festgestellt, dass viele Reiche in wahrem Elend leben. Andere denken, dass man Glückseligkeit durch viele Kinder erlangt, die der Glanz des Lebens und der Schmuck des Diesseits sind. Allerdings haben wir festgestellt, dass viele von ihnen durch ihre Kinder an beidem leiden. Einige denken, dass man Glückseligkeit durch Berühmtheit, Ansehen und hohe Positionen erlangt. Allerdings haben wir festgestellt, dass viele Berühmtheiten und Menschen mit hohen Positionen durch Suizid sterben!! Wo ist also die Glückseligkeit (zu finden), wenn nicht im materiellen Überfluss, im Kinderreichtum oder in der Prestigekraft? Glückseligkeit ist – wie es ein Gelehrter ausdrückte: „…etwas Immaterielles, das mit dem Auge nicht erblickt werden kann, mit keiner Größe gemessen werden kann, die Tresore nicht enthalten und mit dem Diesseits nicht erkauft werden kann…. Glückseligkeit ist etwas, was der Mensch zwischen seinen Rippen (im Inneren) verspürt… Lauterkeit der Seele, Zuversicht im Herzen, Heiterkeit und Seelenruhe.“ Dies alles ist im tiefen Glauben an Allâh den Erhabenen zu finden, im Gedenken Allâhs, im Bewusstsein, dass Er einen beobachtet, und in rechtschaffenen Werken im Trachten nach einer Belohnung von Ihm. Der Hocherhabene sagt: „(Es sind) diejenigen, die glauben und deren Herzen im Gedenken Allâhs Ruhe finden. Sicherlich, im Gedenken Allâhs finden die Herzen Ruhe!“ (Sûra 13:28). Er sagt ferner: „Wer rechtschaffen handelt, sei es Mann oder Frau, und dabei gläubig ist, den werden Wir ganz gewiss ein gutes Leben leben lassen…“ (Sûra 16:97). Dieser Glaube und das rechtschaffene Handeln veranlassten die frühen Muslime zu sagen: „Wir befinden uns wahrhaftig in Glückseligkeit. Würden die Könige sie kennen, hätten sie uns mit Schwertern darum bekämpft.“ Sie sagten ferner: „Es gibt Zeiten, in denen wir sagen: Wenn die Paradiesbewohner sich in dem Zustand befinden, in dem wir uns befinden, haben sie wahrhaftig ein gutes Leben!“
Die Glückseligkeit ist also ein Baum, dessen Wasser und Nahrung der wahre Glaube an Allâh und die jenseitige Wohnstätte sind. Ganz gleich wie viel materielle Mittel dem Menschen gegeben werden, wird er, solange sein Herz keinen Glauben und sein Verstand nichts vom Qurân umfasst und sein (Lebens-)Ziel nicht Allâhs Zufriedenheit ist, keine Glückseligkeit erlangen. Wir leugnen hiermit nicht die Rolle der materiellen Mittel bei der Erlangung von Glückseligkeit… Jedoch sagen wir: Der Glaube bedarf ihrer gewiss nicht. Sie bedürfen jedoch des Glaubens. Besitzt ein Muslim sowohl Glauben als auch Vermögen, so ist dies Allâhs Huld, die Er gewährt, wem Er will. In einem authentischen Hadîth heißt es: „Zur Glückseligkeit des Sohnes Adams zählen eine rechtschaffene Ehefrau, ein guter Wohnraum und ein gutes Reittier.“ (Ahmad).
Und Allâh weiß es am besten!