Weisheit hinter dem Verbot, genähte Kleidung während des Weihezustands im Haddsch zu tragen Fatwâ-Nummer: 38575
- Fatwâ-Datum:17-8-2017
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Worin liegt der Grund, dass die genähte Kleidung im Zustand der Weihe nicht getragen werden darf?
Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Und nun zur Frage:
Der Muhrim (derjenige, der sich im Zustand der Weihe im Haddsch befindet) darf keine genähte Kleidung tragen. Mit genähter Kleidung wird hier das gemeint, was für den Körper zugeschnitten wird, wie das Hemd, die Hose, das lange Obergewand und Ähnliches, und nicht das, was bloß mit Garn verarbeitet wird, wie einige denken. Diese Bestimmung beruht auf dem Hadîth: „Der Muhrim trägt weder ein Hemd, noch eine Mütze, …“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).
Der Grund liegt – Allâh der Erhabene weiß es am besten – darin, dass dieser Zustand bei dem Haddschi die Gefühle der Demut, der Bescheidenheit und der Ergebenheit Allâh gegenüber verursacht und ihn an den Jüngsten Tag erinnert. Denn er lässt sich von den Zierden, dem Aussehen und dem Schmücken verführen.
Außerdem gilt diese einheitliche Bekleidung aller Pilger als Zeichen der Einheit und Gleichheit aller Muslime. Deshalb tragen sie alle die gleiche Kleidung, damit niemand einen anderen unterschätzt oder sich auszeichnet. Hätte jeder die Freiheit, sich nach dem eigenen Willen anzuziehen, würde sich der Reiche dem Armen gegenüber und der Herrscher dem Untertanen gegenüber auszeichnen.
Diese Art der Bekleidung gibt dem Pilger zudem das Gefühl, dass er sich in einem Weihezustand befindet, was ihn dazu bringt, viele Bittgebete auszusprechen und sich vom Verbotenen und Verwerflichen fernzuhalten.
Und Allâh weiß es am besten!