Wirksame Behandlung der Unterlassung des Gebets
Fatwâ-Nummer: 52157

  • Fatwâ-Datum:24-10-2017
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Frage

Im Namen Allâhs des Allerbarmers des Allbarmherzigen!
Meine Frau ist eine religiöse Persönlichkeit, die betet und den edlen Qurân rezitiert. Allerdings befallen sie gelegentlich extreme Angstzustände, wenn sie den Gebetsruf oder den Qurân hört. Jetzt betet sie über Monate hinweg nicht und rezitiert nicht den Qurân. Wenn ich sie zum Gebet dränge, rafft sie sich auf und betet. Nach dem Gebet aber erfassen sie dann Depressionen und gelegentlich Weinanfälle. Seit dem letzten Ramadân bis jetzt betet sie nicht, obwohl sie im letzten Ramadân die anbetend dienenden Handlungen und die freiwilligen Handlungen auf beste Weise verrichtet hat. Benötigt sie eine Behandlung mit dem Qurân auf Grund einer Beeinflussung des Teufels oder eine islâmische Ruqya? Sie weint wirklich sehr, weil sie nicht in der Lage ist, das Gebet zu verrichten, und fürchtet sich vor der Strafe Allâhs. Sie wünscht sich, die anbetend dienenden Handlungen auf die beste Weise zu verrichten.

Antwort

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

 

Möglicherweise ist diese Frau von einer psychischen Krankheit betroffen, vielleicht aber auch von einem Zauber, einer Beeinflussung des Teufels oder Neid. Nichts hindert daran, die Krankheit zu erforschen und zu behandeln. Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Behandelt euch, o ihr, die ihr Allâh anbetend dient! Denn Allâh der Erhabene hat keine Krankheit herabgesandt, ohne dass Er für sie ein Heilmittel herabgesandt hat, außer der Krankheit des Alters.“ (Überliefert von Ahmad und den Verfassern der Sunan-Werke).

 

Das Erste, was diese Frau tun muss, und was die beste Behandlung überhaupt darstellt, ist die Bemühung, der Anordnung Allâhs nachzukommen. Die wichtigste davon ist das Gebet zu seiner Zeit. Denn die Bewahrung des Gebets bringt alles Gute und wehrt alles Schlechte ab. Und seine Vernachlässigung bringt alles Schlechte und verwehrt alles Gute. Der Muslim bleibt zum Gebet verpflichtet, solange er noch so viel Verstand besitzt, dass er zwischen dem Tag und der Nacht und dem Schaden und dem Nutzen unterscheiden kann.

 

Wir raten zu einem Besuch bei einem vertrauenswürdigen Psychologen, der mit der Behandlung dieser Krankheit vertraut ist, oder bei jemandem, der für die islâmische Behandlung von Zauberei, Beeinflussung durch den Teufel oder Neid bekannt ist.

 

Diese Frau sollte zu Hause vermehrt den Qurân rezitieren, vor allem die letzten beiden Sûren, den Thronvers, die Sûra Al-Fâtiha sowie die Sûra Al-Baqara und die Sûra Âl Imrân. Die Rezitation der Sûra Al-Baqara und der Sûra Âl Imrân vertreiben die Teufel nämlich vollständig aus dem Haus. Wenn sie dies nicht allein kann, kann sie dich, eine fromme Frau oder einen Mann unter ihren nahen Verwandten, deren Heiraten ihr verwehrt ist, um Hilfe bitten, der oder die für sie rezitieren oder ein Abspielgerät mit der Absicht der Vertreibung der Teufel verwenden.

 

Ebenso sollte sie auf das morgendliche und abendliche Gedenken und das Gedenken beim Schlafengehen achten, weil es den Muslim vor dem Teufel beschützt. Es ist unbedingt notwendig. Eine Behandlung ohne dies ist unnütz.

 

Wir sagen dieser Frau: Wenn du die Anordnungen Allâhs des Erhabenen befolgst, das morgendliche und abendliche Gedenken praktizierst, häufig Allâh gedenkst, den Qurân rezitierst und dich häufig dem Herrn der Welten demütig und Hilfe suchend zuwendest, dass er den Teufel von dir abwendet und dir dein Gebet und deinen Glauben vollkommen zukommen lässt, wird Allâh dein Bittgebet nicht zurückweisen und deine Hoffnung wird – so Allâh will – niemals enttäuscht werden. Verzweifle niemals an der Barmherzigkeit Allâhs und Seiner Milde dir gegenüber! Schließlich ist Er der Barmherzigste der Barmherzigen: „Gewiss, mein Herr ist feinfühlig (in der Durchführung dessen), was Er will. Er ist ja der Allwissende und Allweise.“ (Sûra 12:100).

 

Möglicherweise geschehen diese Dinge auf Grund von Sünden und tadelnswerter Dinge, die in diesem Haus passieren. Diese müssen enden. Außerdem muss man sie bereuen und häufig um Vergebung bitten. Man kann einige muslimische Schwestern dabei um Hilfe bitten, dich an Allâh zu erinnern und die Pflichtgebete in einer Moschee gemeinschaftlich zu verrichten. Hüte dich vor den Zauberern und Scharlatanen! Möge Allâh dich bewahren und heilen! Es spricht nichts dagegen, bei einem vertrauenswürdigen Psychologen vorzusprechen, der mit der Behandlung deines Problems vertraut ist, wenn es eine psychische Krankheit sein sollte. Ebenso ist es unbedenklich, dass du dich selbst mit der Ruqya (Lesen heilender Worte) behandelst oder nach jemandem suchst, der dich mit der islâmischen Ruqya behandelt.

 

Und Allâh weiß es am besten!

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