Das Begehen verbotener Dinge kann die Belohnung des Gebets tilgen Fatwâ-Nummer: 8404
- Fatwâ-Datum:8-10-2017
- Bewertung:
Ich verrichte die rituellen Gebete, begehe aber einige für harâm erklärte Dinge wie zum Beispiel, dass ich den Blick nicht senke.
Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Das Gebet hat im Islâm einen Stellenwert, dem keine andere rituelle Handlung gleichkommt. Denn es ist die Stütze der Religion, ohne die sie nicht aufrecht steht. Und es ist auch das Erste, was Allâh der Erhabene an rituellen Handlungen zur Pflicht erklärte. Zudem wird es das Erste sein, wofür der anbetend Dienende Rechenschaft ablegen muss. Und schließlich ist es die letzte Anweisung, die Allâhs Gesandter (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) [vor seinem Tod] gab.
Das Gebet hält davon ab, Unmoralisches und Verwerfliches zu begehen. Denn es beinhaltet die Rezitation des Qurân, der ermahnende Worte enthält. Wird es richtig verrichtet – wozu auch gehört, dass man sich Allâhs Großartigkeit und Stärke vergegenwärtigt –, so dient es auch als Buße für die Sünden, die man zwischen zwei Gebeten begangen hat.
Da nun ein Muslim aufgefordert ist, die religiösen Pflichten zu erfüllen, und es ihm verboten ist, verbotene Dinge zu begehen, hat er keine andere Wahl, als seine Religion vollständig umzusetzen. Daher darf er nicht von der einen Seite aufbauen – indem er beispielsweise betet – und andererseits wieder abreißen – indem er beispielsweise verbotene Dinge tut. Vielmehr muss der anbetend Dienende bei seinen Handlungen beides beachten. Ansonsten wird er zu denjenigen gehören, die an einen Teil der Anweisungen des göttlichen Gesetzes glauben und einen Teil leugnen. Verleugnen erfolgt manchmal durch Verhalten und manchmal mit Worten.
Zu dem, was dabei behilflich ist, den Blick zu senken, gehört das vermehrte Verrichten frommer Taten und das Abstandnehmen von Dingen, die erregend wirken, wie zum Beispiel Fotos sowie erotische Filme und Lieder. Behilflich ist weiterhin, dass man seine Zeit mit Lesen oder mit einer erlaubten nützlichen Arbeit verbringt.
Und Allâh weiß es am besten!