Also ging er zu Umar (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) und bat darum, sich den muslimischen Armeen anzuschließen. Umar meldete ihn bei einer Armee an, die in die persischen Gebiete ziehen wollte. Als Kilâbs Vater davon erfuhr, hielt er ihn fest und sagte: „Verlasse nicht deinen alten und schwachen Vater und deine Mutter. Sie haben dich aufgezogen, als du noch jung warst, und wo sie dich jetzt brauchen, wirst du sie verlassen?“ Er antwortete: „Ich verlasse sie, um etwas Besseres für mich zu finden.“ Nachdem er seine Eltern besänftigt hatte, machte er sich auf den Weg zum Kampf, doch war er lange Zeit mit der Armee unterwegs.
Eines Tages saßen sein Vater und seine Mutter im Schatten einer Palme. Da war eine Taube, die ihr Junges fütterte, mit ihm spielte und kam und ging. Der alte Mann sah sie und begann zu weinen. Als seine alte Frau ihn weinen sah, begann auch sie zu weinen. Später wurde das Sehvermögen des alten Mannes schwach. Da sein Sohn schon lange fort war, ging er zu Umar (möge Allâh mit ihm zufrieden sein), der sich in der Moschee befand, und sagte: „O Ibn Al-Chattâb, wenn du meinen Sohn nicht zurückbringst, werde ich auf Arafât Bittgebete an Allâh gegen dich richten!“
Umar (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) schickte dann eine Nachricht, um seinen Sohn zurückzuholen. Als der Sohn kam und bei Umar eintrat, fragte Umar ihn: „Wie war deine Pflichterfüllung gegenüber deinem Vater?“ Kilâb sagte: „Ich habe ihn bevorzugt behandelt und pflegte für seine Bedürfnisse zu sorgen. Wann immer ich ein Tier für ihn melken wollte, pflegte ich eine Kamelstute auszuwählen, die am meisten Milch gab. Ich hielt sie still, bis sie sich beruhigt hatte, wusch ihr das Euter, um es zu kühlen. Dann melkte ich die Kamelstute und gab meinem Vater die Milch zu trinken.“
Umar (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) schickte eine Nachricht an seinen Vater, und dieser kam. Er trat mit geschwächtem Sehvermögen und gekrümmtem Rücken auf ihn zu und war kurz davor, zu fallen. Umar fragte ihn: „Wie geht es dir, Vater des Kilâb?“ Dieser antwortete: „Mir geht es so, wie du siehst, o Befehlshaber der Gläubigen.“ Umar: „Was ist dir derzeit das Liebste?“ Er sagte: „Ich liebe derzeit nichts. Ich freue mich weder über eine gute Nachricht, noch bin ich traurig über eine schlechte.“ Umar fragte: „Gibt es sonst nichts?“ Er sagte: „Ich würde mir wünschen, dass mein Sohn Kilâb hier bei mir wäre, so dass ich ihn riechen und umarmen könnte, nur einmal, bevor ich sterbe.“ Daraufhin weinte Umar (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) und sagte: „Du wirst bekommen, was du willst, in-schâ Allâh.“
Daraufhin befahl Umar (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) Kilâb hinauszugehen und ein Tier für seinen Vater zu melken, wie er es zu tun pflegte. Als er das Tier gemolken hatte, gab er das Gefäß an Umar (möge Allâh mit ihm zufrieden sein), der es Abû Kilâb reichte, damit er daraus trinke. Als Abû Kilâb das Gefäß entgegennahm und es an seinen Mund heranführte, bemerkte er Folgendes: „O Befehlshaber der Gläubigen, ich schwöre bei Allâh, dass ich die Hand von Kilâb rieche!“ Daraufhin weinte Umar und sagte: „Hier ist Kilâb, wir haben ihn für dich gebracht.“ Er stürzte sich auf seinen Sohn, umarmte ihn und weinte. Diese Begebenheit brachte Umar (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) und alle Anwesenden zum Weinen. Umar sagte: „Mein Sohn, bleibe bei deinen Eltern und verrichte den Dschihâd bei ihnen, so lange sie leben. Du kannst mit deinem Leben tun, was du willst, nachdem sie gestorben sind.“
Lieber Leser, beeile dich, deine Pflichten gegenüber deinen Eltern zu erfüllen. Sei wie diese einzigartigen Menschen in diesen Überlieferungen, bevor du eines Tages mit einer schrecklichen Nachricht aufwachst und die Menschen um dich herum dir ihr Beileid aussprechen, weil dein Vater gestorben ist.