Es ist eine der größten Gnaden Allâhs des Erhabenen für Seine Diener, dass Er ihnen die Tür zur Reue und Umkehr öffnet. Er bietet dem Sünder eine Zuflucht und einen sicheren Hafen, wo er seine Schuld bekennt, auf seinen Herrn hofft und seine Taten bereut. So sucht der Sünder in der Nähe seines Herrn das, was die von der Sünde verursachte Entfremdung aufhebt und die Dunkelheit des Herzens erhellt. Sein Leben wendet sich vom Elend und Unglück der Sünde zum Licht und Segen des Gehorsams. Allâh lädt Seine Diener zur Reue ein, egal wie groß ihre Sünden sind. Er verspricht ihnen, die Reue anzunehmen und schlechte Taten durch gute zu ersetzen.
Die Stufe der Reue ist die erste, mittlere und letzte Stufe, die den Diener Allâhs bis zum Tod begleitet und nie von ihm weicht. Allâh hat die Diener in Reuige und Ungerechte eingeteilt. Der Erhabene und Makellose sagt: „Und wer nicht bereut, das sind die Ungerechten“ (Sûra 49:11). Der Prophet (möge Allâh ihn segnen und ihm Heil schenken) sagte: „Allâh streckt Seine Hand aus in der Nacht, damit die Sünder des Tages bereuen, und Er streckt Seine Hand aus am Tag, damit die Sünder der Nacht bereuen, bis die Sonne im Westen aufgeht“ (Muslim).
Der Ramadân ist eine der besten Zeiten für Reue, Vergebung und Sühne für schlechte Taten. In einem von Muslim angeführten und von Abû Huraira überlieferten Hadîth sagte der Prophet (möge Allâh ihn segnen und ihm Heil schenken): „Die fünf Pflichtgebete, ein Freitagsgebet bis zum nächsten Freitagsgebet und ein Ramadân bis zum nächsten Ramadân tilgen die zwischen ihnen begangenen Sünden, wenn die großen Sünden vermieden werden“ (Muslim). Wie könnte es anders sein, da Allâh das Fasten, das nächtliche Stehen im Gebet und das Gebet in der Nacht der Allmacht – wenn diese im Glauben an die Pflicht des Fastens und mit der Hoffnung auf die Belohnung von Allâh ausgeführt werden – zur Tilgung vergangener Sünden gemacht hat! Der Gläubige findet im Ramadân eine Hilfe, die er in den anderen Monaten nicht finden kann. Es gibt Gelegenheiten zum Gehorsam, die Herzen wenden sich ihrem Herrn zu, die Tore des Paradieses öffnen sich, die Tore der Hölle schließen sich, die Versuchungen des Bösen werden eingeschränkt und die Teufel in Ketten gelegt. All dies führt zur Umkehr und Hinwendung zu Allâh. Benachteiligt ist, wer diese Gelegenheit versäumt, obwohl er diesen Monat erreicht hat, und nicht mit aufrichtiger Reue zu seinem Herrn dem Erhabenen zurückkehrt und so keine Vergebung für seine Sünden erlangt.
Wenn Allâh der Erhabene Seine Diener zu allen Zeiten und an allen Orten zur aufrichtigen und ehrlichen Reue aufruft, dann ist die Reue im Ramadân wichtiger und angemessener. Denn in ihm fließen die Tränen, werden die Fehler angesprochen und die Menschen jede Nacht von Allâh aus dem Feuer erlöst. Wann soll man denn bereuen, wenn nicht im Ramadân?
Deshalb, mein fastender Bruder, ist es angemessen, in diesem edlen Monat unsere Sünden aufzugeben und den Ramadân zu einer Zeit zu machen, in der wir unser Leben korrigieren und aufrichtig vor Allâh dem Erhabenen bereuen.