Gängige Fehler beim Haddsch - Teil 2

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Fehler im Zusammenhang mit Muzdalifa

1. Einige Pilger beginnen damit, Steinchen zum Werfen auf die Steinsäulen in Minâ zu sammeln, sobald sie in Muzdalifa ankommen, bevor sie das Maghrib- und das 'Ischâ-Gebet verrichten. Die richtige Meinung ist, dass die Steinchen irgendwo innerhalb der Grenzen des Al-Haram (des Bezirks Makka) gesammelt werden können. Es ist bekannt, dass der Prophet nicht verlangte, dass die Steinchen für die Dschamrât Al-'Aqaba für ihn in Muzdalifa aufgesammelt werden müssen. Sie wurden für ihn am Morgen, nachdem er Muzdalifa  verlassen hatte, beim Betreten Minas aufgesammelt. Die restlichen Steinchen wurden für ihn ebenfalls in Mina aufgesammelt. 
 
2. Einige Pilger waschen die Steinchen,  was jedoch nicht empfohlen ist.
 
Fehler im Zusammenhang mit dem Werfen der Steinchen
Einige Pilger sind der Meinung, dass sie, wenn sie Steinchen auf die Steinsäulen werfen, sie eigentlich auf Teufel werfen; daher schleudern sie sie wütend und kräftig. Dagegen wurde das Werfen der Steinchen lediglich als
 
1. ein Mittel beschrieben, Allâhs des Allerhöchsten zu gedenken.
 
2. Einige Leute werfen große Steine, Schuhe oder Holz-Stücke. Dies ist eine Übertreibung in Angelegenheiten der Religion, die der Prophet verbot. Was erlaubt ist, ist Steinchen in der Größe großer Bohnen zu werfen.
 
3. An den Säulen Andere zu drängen und mit ihnen ein Handgemenge zu beginnen, während man Steinchen wirft, ist nicht erlaubt. Was empfohlen ist, ist sanftmütig zu sein und die Steinchen so gut es geht zu werfen, ohne jemanden zu verletzen.
 
4. Alle Steinchen auf einmal zu werfen ist ein Fehler. Gelehrte haben gesagt, dass dies nur als ein Wurf zählt. Die Scharî'a schreibt vor, die Steinchen, eines nach dem anderen zu werfen, und bei jedem einzelnen Wurf "Allâhu Akbar" zu sagen.
 
5. Einen Stellvertreter zu bestimmen, um die Steinchen zu werfen, einzig aus Angst vor den Menschenmassen oder vor Mühsal, obwohl man dazu fähig ist, es selbst zu tun. Nur kranken oder schwachen Personen ist es erlaubt einen Stellvertreter für diese Handlung zu haben.
 
Fehler im Zusammenhang mit dem Besuch der Propheten-Moschee
1. Die Wände und Eisengitter zu berühren und mit den Händen darüberzustreichen, Zwirn an die Gitter zu binden und andere Handlungen dieser Art, während man das Grab des Propheten besucht, um Segen zu erlangen, sind Neuerungen. Segen erlangt man durch das Befolgen von dem, was Allâh und Sein Gesandter vorgeschrieben haben und nicht durch das Befolgen von Neuerungen.
 
2. Zu den Höhlen des Uhud-Berges in Madîna oder zu den Höhlen Hirâ' oder Thaur nahe Makkas zu gehen und Kleidungsstücke aufzuhängen oder dort Bittgebete zu verrichten wurde von Allâh nicht vorgeschrieben. All das ist unnötige Mühsal, Neuerung in der Religion und ohne jegliche Grundlage in der Scharî'a.
 
3. Bestimmte Stätten mit der Meinung zu besuchen, dass diese "Heiligtümer" des Propheten darstellen, wie beispielsweise die Stelle, an der sein Kamel saß, der Brunnen von 'Uthmân oder der Brunnen des Ringes und Erde von diesen Orten zu sammeln um "Segen" zu erlangen, sind ebenfalls alle Neuerungen.
 
4. Die Toten anzurufen, während man die Gräber am Baqî'-Friedhof oder die Gräber der Märtyrer von Uhud besucht und Münzen zu werfen, um den "Segen" des Ortes oder der Menschen, die dort begraben sind, zu ersuchen ist ein schwerwiegender Fehler. Es ist sogar Schirk (Allâh dem Allerhöchsten Partner beigesellen), wie Gelehrte aufgezeigt haben. Aus dem Buch Allâhs und der Sunna Seines Gesandten wird deutlich, dass alle Arten der Anbetung einzig und allein Allâh gelten.
 
Allâh der Allerhöchste sagt: "Und nichts anderes wurde ihnen  geboten als nur Allâh zu anbetend zu dienen  - als Ihm gegenüber Aufrichtige in der Religion..." (Sûra 98:5)
 
Und: "Und dass die Gebetsstätten Allah gehören; so sprecht eure Bittgebete zu Allah nicht zu noch jemandem! " (Sûra 72:18)
 
Wir bitten Allâh den Allerhöchsten, die Lage der Muslime zu verbessern und ihnen Verständinis in der Religion zu geben und uns alle vor Fehlern und Abweichungen zu bewahren. Wahrhaftig, Er ist der Hörende, der Antwortende.
 

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