Der Besuch der Prophetenmoschee ist zu jeder Zeit des Jahres empfohlen, ob vor dem Haddsch oder danach. Der Prophet sagte: „Macht euch nicht auf die Reise (zwecks Anbetung) außer zu drei Moscheen: Meiner Moschee, der Harâm-Moschee (in Makka), und der Aqsâ-Moschee (in Jerusalem)!“ (Muslim). Dies ist so, weil die Prophetenmoschee ein Ort der großartigen Verdienste ist, wo die Belohnungen für Anbetungshandlungen multipliziert werden. Nach einer Aussage von Abû Huraira möge Allah mit ihm zufrieden sein ist überliefert, dass der Prophet sagte: „Ein Gebet in meiner Moschee ist besser als tausend Gebete in jeder anderen Moschee, außer der Harâm-Moschee.“ (Al-Buchâri und Muslim). Es ist erwähnenswert, dass das Besuchen der Moschee des Propheten keine Bedingung für die Gültigkeit des Haddsch ist, wie manche Muslime fälschlicherweise glauben.
Verhaltensregeln beim Besuch der Prophetenmoschee
- Veröffentlicht:06.10.2011
- Kategorie:Heilige Stätten
7879
1536
Wenn ein Muslim mit der Absicht die Moschee des Propheten zu besuchen reist, so sollte er auf dem Weg Segen und Frieden für den Propheten wünschen. Er sollte die Atmosphäre der Tugend von Madîna fühlen und auch, dass es nach Makka der zweitbeste Ort auf Erden ist, – gemäß einigen Gelehrten – oder sogar der beste - gemäß anderer Gelehrter. Wenn er am Tor der Prophetenmoschee ankommt, sollte der Besucher mit seinem rechten Fuß eintreten und sagen: „Bismillâh wa-s-salâtu wa-s-salâmu 'ala rasûlillâh, a'ûthu billâhi-l-'Azîm wa bi-wadschhihi-l-karîm wa sultânihi-l-qadîm min as-schaitâni-r-radschîm, Allâhumma iftah lî abwâba rahmatik (Im Namen Allâhs, und Frieden und Segen auf den Gesandten Allâhs! Ich suche Zuflucht bei Allâh dem Allmächtigen und bei Seinem Ehrenwerten Antlitz, und bei Seiner Ewigen Souveränität vor dem verfluchten Satan. O Allâh, öffne die Tore Deiner Gnade für mich!)“ Dieses Bittgebet sollte auch gesprochen werden, wenn man jede andere Moschee betritt.
Er sollte dann zwei Rak'as (Gebetseinheiten) als Tahiyyat Al-Masdschid (Ehrerbietungsgebet für die Moschee) verrichten, vorzugsweise in Ar-Rauda As-Scharîfa (einem auserwählten Teil der Moschee), ohne Anderen zu schaden. Ar-Rauda liegt zwischen dem Rednerpodest des Propheten , und seinem Zimmer. Der Prophet sagte: „Zwischen meinem Haus und meinem Rednerpodest ist einer der Gärten des Paradieses; und mein Rednerpodest übersieht meinen Haud (Becken oder Wasserquelle).“ (Al-Buchârî und Muslim). In diesem Bereich kann ein Muslim Allâh bitten, ihm zu gewähren, was immer er an Gutem im Diesseits und im Jenseits möchte. Der Besucher und jeder andere Muslim sollte sein Bestes versuchen um das Pflichtgebet in den ersten Reihen zu verrichten.
Nach dem Gebet sollte man das Grab des Propheten und die Gräber von Abû Bakr und Umar besuchen. Er sollte stehend zum edlen Grab gerichtet sein und in seinem Herzen die Großartigkeit und den erhabenen Status desjenigen fühlen, den er besucht. Dann sollte er seine Grüße des Salâm (Frieden) aussprechen, „Assalâmu 'alaika yâ rasûlallâh warahmatullâhi wabarakâtuh. (Friede sowie Barmherzigkeit und Segen Allâhs seien mit dir, o Gesandter Allâhs.)!“
Danach sollte er Bittgebete für den Propheten sprechen, mit irgendeiner überlieferten Formel. Er könnte zum Beispiel sagen „Allâhumma salli 'ala Muhammad, wa 'ala âli Muhammad, kama sallaita 'ala Ibrâhîma wa 'ala âli Ibrâhîm, innaka Hamîdum Madschîd. Allâhumma bârik 'ala Muhammad, wa 'ala âli Muhammad, kama bârakta 'ala Ibrâhîma wa 'ala âli Ibrâhîm, innaka Hamîdum Madschîd (O Allâh, halte Muhâmmad und die Familie von Muhammad in Ehren, so wie Du Gebete auf Abraham und die Familie von Abraham in Ehren hältst! Du bist Gepriesen und Glorreich. O Allâh, segne Muhammad und die Familie von Muhammad, so wie Du Abraham gesegnet hast und die Familie von Abraham. Du bist Gepriesen und Glorreich.)“ Es wäre nicht schlimm wenn er Folgendes hinzufügt: „Ich bezeuge, dass du die Botschaft übermittelt hast, die Umma beraten hast und dich für Allâhs Sache so bemüht hast, wie Er es verdient.“ Denn all dies sind geeignete Beschreibungen des Propheten .
Er sollte sich dann etwas nach rechts bewegen und seinen Salâm an Abû Bakr ausrichten, indem er sagt: „Friede sei mit dir, o Abû Bakr, auserwählter Freund des Gesandten Allâhs, !“ Dann sollte er sich etwas nach rechts bewegen und seinen Salâm an Umar ibn Al-Chattâb ausrichten und sagen, „Friede sei mit dir, o Umar, mit dem Allâh den Islâm siegreich machte! Möge Allâh dich reichlich belohnen, im Namen der Umma Seines Propheten !“
Es ist für den Besucher unerwünscht seine Stimme für den Salâm vor dem Grab zu laut zu erheben, weil dies gegen die Höflichkeit ist, die dem Propheten gebührt. Allâh der Allmächtige sagt: „O ihr, die den Glauben verinnerlichen! Erhebt eure Stimmen nicht über die Stimme des Propheten! Und erhebt eure Stimme beim Reden mit ihm nicht zu sehr wie das Erheben der Stimme unter euch zueinander, so dass eure Werke misslingen und es ist euch nicht bewusst!“ (Sûra 49:2).
Es ist dem Besucher nicht erlaubt, sich während der Bittgebete dem Grab zuzuwenden, weil dies entgegen der Praxis der rechtschaffenen Altvorderen ist. Stattdessen sollte er sich in Richtung Qibla (Gebetsrichtung) wenden, Allâh den Allmächtigen preisen, Ihn verherrlichen und danach bitten, was er für sich selbst, seine Eltern, Verwandten, Scheiche und allen Muslimen möchte. Es ist nicht erlaubt den Propheten zu bitten, seine Bedürfnisse zu erfüllen oder seine Schwierigkeiten zu mindern oder Anderes, was nur von Allâh, dem Allmächtigen, erbitten werden sollten.
Der Besucher sollte sein Bestes geben um die fünf täglichen Pflichtgebete in der Moschee des Propheten zu verrichten und seine Zeit in viel Dhikr (Gedenken und Erwähnen Allâhs), Bittgebeten und freiwilligen Gebeten zu verbringen. Diese Taten verdienen enorme Belohnung. Es ist für die Muslime eine Tat der Sunna, die Moschee Qubâ zu besuchen und Gebete in ihr zu verrichten. Der Prophet besuchte sie, indem er sein Reittier benutze, und zu Fuß und verrichtete zwei Rak'a in ihr. Der Prophet sagte: „Wer immer die Gebetswaschung in seinem Haus verrichtet und kommt, um das Gebet in der Moschee Qubâ zu verrichten, wird die Belohnung einer Umra erwerben.“ (Al-Buchâri und Muslim).