Der Lobpreis ist Allâhs, Der uns zum Glauben geleitet, uns die Sunna und den Qurân gesandt und uns die Ehre durch die Sendung des besten Geschöpfes Muhammad (möge Allâh ihn, dessen Familie und dessen fromme edle Gefährten in Ehren halten!) erwiesen hat. Die muslimische Umma erlebt in diesen Zeiten ehrwürdige Tage, hervorragende Nächte, Zeiten, die vom Gedenken Allâhs und der Dankerweisung Ihm gegenüber erfüllt sind und eine bedeutende Zeit der Zeiten des Gehorsams und der Anbetungshandlungen gegenüber Allâh.
Nun sind die Pilger der Harâm-Moschee in Scharen und einzeln aus verschiedenen Orten der Erde nach Makka gekommen, und zwar über den Luft-, See- und Landweg. Sie verkörpern eine wunderbare Szene der Anbetung, hoffen auf die Barmherzigkeit Allâhs, erhoffen Seine Verzeihung und Vergebung, bitten Ihn um Seine Gunsterweisung und wenden sich Ihm durch Gedenken, Bittgebet, Bitten um Vergebung und Anflehen zu. Sie bekennen sich zur Erniedrigung, Unfähigkeit, Armut und zum Elend. Ferner sprechen sie Allâh dem Erhabenen, Der keinen Teilhaber hat, alle Bedeutungen der Macht, der Stärke, der Vollmacht, des Reichtum und der Erhabenheit zu.
Allâhu Akbar, Allâhu Akbar, La Ilâha illa-Llâh, Allâhu Akbar, Allâhu Akbar wa-li-Llâhi-l-Hamd!
Allâh ist der Größte, Allâh ist der Größte, es gibt keine Gottheit außer Allâh. Allâh ist der Größte, Allâh ist der Größte, der Lobpreis ist Allâhs!
Es kommt zu uns ein bedeutsamer Tag der Tage Allâhs. Es ist der beste Tag des Jahres bei Allâh. An diesem Tag teilen alle Muslime die Freude und versammeln sich, um Allâhs zu gedenken, Ihn als den Größten zu preisen und das rituelle Gebet um Seinetwillen zu verrichten. Danach schlachten sie Opfertiere und bringen ihre Opfer dar. Dies gilt also ihrerseits als Dankbarkeit dieser Gunst gegenüber.
Das Fest stellt eine Zeit der Freude dar. Wir Muslime freuen uns im Diesseits nur über unseren Schöpfer und Herrn, wenn wir den Gehorsam vervollkommnen und die Belohnung für unsere Handlungen durch die Gunstbezeigung Allâhs und Seine Vergebung erlangen, wie der Erhabene sagt: „Sprich: Über die Gunstbezeigung Allâhs und über Seine Barmherzigkeit, darüber sollen sie sich nun gewiss freuen. Dies ist besser als das, was sie ansammeln.“ (Sûra 10:58)
Ibn Al-Qaiyim sagte: „Der Opfertag ist der Festtag und der Tag des großen Haddsch sowie der Tag der Bekanntmachung seitens Allâh und Seines Gesandten, dass sich beide von (Verpflichtung gegenüber) jedem Götzendiener lossprechen.“ Der Prophet sagte: „Die liebsten Tage bei Allâh sind der Opfertag und der Tag, an dem die Pilger in Mina verweilen.“ Dabei handelt es sich um den elften Dhû Al-Hiddscha.
Es ist dir gestattet, an diesen gesegneten Tagen Takbîr (die Worte „Allâh ist größer!“) zu sprechen, also den absoluten Takbîr zu allen Zeiten vom Anfang des Monats Dhû Al-Hiddscha bis zum letzten Tag der Taschrîq-Tage (11.-13. Dhû Al-Hiddscha). Was aber den eingeschränkten Takbîr betrifft, so spricht man diesen nach Beendigung der rituellen Pflichtgebete, also ab dem Morgengebet des Tages von Arafa, bis zum Nachmittagsgebet des letzten Tages der Taschrîq-Tage. Beteiligt euch also an der Wiederbelebung dieser Sunna, von der man sich an diesen Tagen fernhält und die sogar seitens der Gutes Tuenden und Rechtschaffenen fast vergessen wird. Dies steht im Gegensatz zu dem, was die rechtschaffenen Vorfahren zu tun pflegten.
Weißt du, dass die Dankbarkeit für die Gnadenerweise durch den Gehorsam und nicht durch die Sünden erfolgt? Verbringe deine Zeit also im Gehorsam, wie etwa im Gedenken Allâhs, in der Pflege der Verwandtschaftskontakte und in der Vergebung der Missetäter! Vermeide das Begehen der Sünden durch deine Kleidungsweise sowie den Zeitvertreib, wie etwa dem Hören von Gesang oder Anderem! Denn die Gnade dauert durch die Dankbarkeit an.
Sei darauf bedacht, dich zum Verrichten des Festgebets zu begeben und der Festansprache verhüllt zuzuhören, ohne dich zur Schau zu stellen oder zu entschleiern! Esst nicht, bis ihr nach Hause zurückkehrt und von eurem Opfertier verzehrt! Wisset, dass das Fasten am Festtag haram ist! Ebenso gibt es in der Nacht des Festes weder spezielle Gebete noch Qurân-Rezitationen oder freiwilliges Gebet in der Nacht, geschweige denn in anderen Nächten.
Wisset, dass die Bereicherung der Familie und der Kinder beim Essen, Trinken und Kleidung ohne Verschwendung erwünscht ist!
Weißt du, geehrte Schwester, dass die Opfergabe eine der Zeremonien des Islam und eine bedeutende Anbetungshandlung ist, die Allâh an das rituelle Gebet knüpft, wobei die Sunna mit der Darlegung ihres Vorzugs und ihrem unablässigen Tun seitens des Propheten Möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken kam?
Bei der Opfergabe handelt es sich um das Vieh, das an den Opfertagen ob der Annäherung an Allâh geschlachtet wird. Der Erhabene sagt: „So verrichte das rituelle Gebet für deinen Herrn und opfere!“ (Sûra 108:2). Und der Erhabene sagt: „Sprich: Wahrhaftig, mein Gebet und mein Opfern und mein Leben und mein Sterben sind für Allâh den Herrn der Welten! Er hat keinen Partner, und jenes wurde mir geboten, und ich bin der Erste der Ergebenen.“ (Sûra 6:162-163). Und der Erhabene sagt ferner: „Und für jede Gemeinschaft haben Wir eine religiöse Zeremonie geschaffen, damit sie den Namen Allâhs über dem erwähnen, womit Er sie versorgt hat an Tieren unter dem Weidevieh. Eure Gottheit ist nun eine Einzige Gottheit, so seid Ihr ergeben! Und verkünde frohe Botschaft den demütig Seienden!“ (Sûra 22:34).
In beiden Sahîh-Werken von Al-Buchâri und Muslim überlieferte Anas ibn Mâlik: „Der Prophet opferte zwei schwarz-weiße Schafböcke, schächtete beide eigenhändig und sprach die Worte Bismillâh (Im Namen Allâhs) und Allâhu akbar (Allâh ist der Größte) aus, wobei er seinen Fuß auf ihren Hals stellte.“ Ibn Umar berichtete: „Der Prophet verbrachte in Madina zehn Jahre, in denen er zu opfern pflegte.“ Die Opfergabe ist eine besonders stark erwünschte Sunna, deren Unterlassen seitens Muslimen, die dazu fähig sind, unerwünscht ist.
Das Schlachten eines Opfertiers ist besser, als dass man dessen Preis als Almosen gibt, und zwar gemäß den Worten von Ibn Al-Qaiyim: „Das Schlachten an seiner richtigen Stelle ist besser als das Geben des Preises als Almosen, auch wenn der Preis mehr ist, denn damit ist die Anbetungshandlung durch das Schlachten und das Vergießen von Blut gemeint. Hat jemand das Schlachten unterlassen und Almosen gegeben, wird eine große Zeremonie vernachlässigt.“
Wisse, geehrte Schwester, dass eine Opfergabe grundsätzlich für einen Lebenden geschlachtet wird, wie der Prophet und seine Gefährten für sich und ihre Familienangehörigen zu opfern pflegten! Dies steht im Gegensatz zum Glauben einiger Leute in der breiten Masse, dass man nur für Verstorbene opfert.