Al-Madîna Al-Munawwara - Teil 6

10141 1884

Bevor du nach Madîna aufbrichst ist es gut zu lernen und sich an einige Punkte zu erinnern, die dir helfen werden, deinen Nutzen während deines Aufenthalts in der Propheten-Moschee zu vergrößern.

 
Dinge, an die man sich erinnern sollte
 
- Seine Konzentration auf den spirituellen Aspekt des Erlebnisses zu fokussieren; jemand muss wissen, dass die Intensität der Gefühle, die manche Menschen erleben, sie emotional werden lassen können; und manche könnten Fehler begehen.
 
- Die Vervielfältigung der Belohnung des rituellen Gebets trifft auf die Pflichtgebete und freiwilligen Gebete zu, weil der Hadîth ausdrücklich sagt: „Salât (rituelles Gebet)“, ohne irgendeine Spezifizierung. Daher wird jedes rituelle Gebet, ob es verpflichtend oder freiwillig ist, tausendfach multipliziert.
 
- Die Vervielfachung der Belohnung des rituellen Gebets ist nicht auf das ursprüngliche Gebiet der ersten Moschee des Propheten beschränkt. Dies wird durch die Tatsache unterstützt, dass die beiden Kalifen Umar und Uthmân die Vorderseite der ursprünglichen Moschee zweimal vergrößerten. Wäre dies nicht angemessen (dass die zusätzliche Sektion der Moschee die gleichen Regeln wie das ursprüngliche Gebäude hat), hätten sie dies nicht getan. Daher trifft die Vervielfachung der Belohnung auf die erste Ergänzung zu, die der Prophet durchführte, sowie auf alle Ergänzungen, die danach stattfanden, einschließlich der gegenwärtigen.
 
- Diese Vervielfachung der Belohnung bezieht sich jedoch nicht auf die Orte, die um die Moschee herum, aber kein Bestandteil von ihr sind. Wenn jemand zum Beispiel spät zum Gebet kommt und sieht, dass die Moschee so voll ist, dass er das Gebet auf der Straße durchführen muss, erhält er nicht die tausendfache Belohnung für dieses Gebet. Dies sollte klar sein, weil der Prophet nur die „Moschee“ in seinem Hadîth erwähnte. Die Vervielfachung der Belohnung trifft nur auf die Orte zu, die die Prophetenmoschee ausmachen (zu jeder Zeit).
 
- Was die Vorzüge der Rauda angeht, so sind sich die Gelehrten einig, dass das Erreichen dieser Belohnung sich nur auf die Rauda selbst beschränkt.
 
Es gibt eine bekannte Überlieferung, in der berichtet wird, dass der Prophet gesagt hat: „Jemand, der 40 aufeinanderfolgende rituelle Gebete in meiner Moschee verrichtet ohne ein Gebet zu verpassen, wird von der Strafe des Höllenfeuers, anderen Strafen sowie von Heuchelei verschont.“ (Ahmad).
 
Diese 40 Gebete (wozu man acht Tage braucht) gleichen in der Belohnung vierzigtausend Gebeten, für die man, wenn man sie woanders verrichten würde, mehr als 22 Jahre benötigte. Niemand sollte eine derartige Belohnung verpassen. Man muss sein Bestes geben um so viele rituelle Gebete wie möglich in der Prophetenmoschee zu verrichten.
 
Besuch der Qubâ-Moschee und des Al-Baqî - Friedhofs
 
Es wird denjenigen, die Madîna besuchen, sehr empfohlen die Qubâ-Moschee zu besuchen und in ihr zu beten. Dies wurde in einigen Überlieferungen des Propheten berichtet. Abdullâh ibn Umar  überlieferte, dass der Prophet die Qubâ-Moschee zu besuchen und zwei Rak'a (Gebetseinheiten) in ihr zu verrichten pflegte. Auch Sahl ibn Hanîf  überlieferte, dass der Prophet sagte: „Wer immer die Gebetswaschung in seinem Haus vollzieht, dann zur Qubâ-Moschee geht und ein Gebet in ihr verrichtet, wird eine Belohnung erhalten, als hätte er eine Umra vollzogen.“ (Ahmad und An-Nasâî).
 
Gleichermaßen ist es gemäß der Sunna, den Al-Baqî - Friedhof zu besuchen. Der Prophet pflegte Al-Baqî zu besuchen und für diejenigen, die in ihm begraben waren, Bittgebete zu sprechen. Er sagte zu seinen Gefährten : „Besucht die Friedhöfe, weil sie euch an das Jenseits erinnern!“ (Muslim).
 
Er lehrte sie auch das folgende Bittgebet, wenn man die Gräber besucht: „Assalâmu 'alaikum ahla d-diyâri minal-mu'minîna wal-muslimîn, wa innâ in schâ Allâhu bikum lâhiqûn. Nas'alu-llâha lanâ wa lakumu-l 'âfiya,“ was bedeutet: „O Bewohner dieser Orte, von den Gläubigen und Muslimen, assalâmu alaikum! Wir werden, wenn Allâh will, euch bald treffen. Wir bitten Allâh uns und euch Frieden und Sicherheit zu gewähren.“ (Muslim).
 
Mit der Zeit wurden Tausende von Gefährten des Propheten und viele gute Muslime dort begraben.
 
Der Besuch der Gräber erinnert uns an das Jenseits. Er liefert uns auch eine Möglichkeit den Toten zu helfen, die sich nicht mehr selber helfen können, indem wir Allâhs Gnade und Vergebung für sie erbitten. Dies ist das Wenigste, was wir für sie tun können, als Rückgabe, vor allem, wenn sie zu den guten und frommen Muslimen gehören, die viel im Dienst unserer Religion arbeiteten.
 
Andere Stätten zum Besichtigen
 
Wenn man in Madîna ist, dann ist es sehr empfehlenswert zwei Moscheen zu besuchen, die Propheten-Moschee und die Qubâ-Moschee; und drei Gräber: die Gräber des Propheten , Abu Bakrs und Umars ; und den Baqî - und den Uhud-Friedhof. Darüber hinaus kann jemand jegliche andere historische Plätze in und um Madîna herum besuchen, um die Geschichte zu lernen und die Rolle von Madîna noch mehr zu würdigen. Man muss sicherstellen, dass man, während man einen Ort besucht, nicht in einer Weise handelt, die keine Basis in der Sunna des Propheten hat. Es ist schade, dass es viele gibt, die unislâmische und grundlose Riten an diesen Orten praktizieren. Es folgt eine kurze Liste von Stätten, die es wert sind, sie zu besuchen und über sie zu lernen:
 
Die Stätte der Schlacht von Badr
 
Die Ebene von Badr liegt ungefähr 35 Kilometer südwestlich von Madîna. Dort fand die erste Schlacht zwischen Muslimen und den Quraisch von Makka im Jahre 2 nach der Hidschra statt.
 
Der Berg Uhud
 
Der Gesandte Allâhs sagte über diesen Berg, der sich etwa fünf Kilometer nördlich von Madîna befindet: „Uhud ist ein Berg, der uns liebt - und wir lieben ihn.“ (At-Tirmidhî). Die Schlacht von Uhud fand am Fuße des Uhud im Jahre 3 nach der Hidschra statt. Hamza, der Onkel des Propheten, sowie andere Gefährten wurden dort begraben.
 
Masdschid Al-Qiblatain (Moschee der beiden Gebetsrichtungen)
 
Sie liegt im Nordwesten in der Nähe von Al-Aqîq. In dieser Moschee wurde den Muslimen geoffenbart, die Qibla von Bait Al-Maqdis (Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem) zur Ka'ba in Makka zu wechseln. Wegen dieses Ereignisses wurde diese Moschee die Moschee der zwei Gebetsrichtungen (Masdschid Al-Qiblatain) genannt.
 
Masdschid Al-Ghamâma
 
Al-Ghamâma ist Arabisch und bedeutet Wolke. Diese Moschee befindet sich in der Nähe der Propheten-Moschee. Der Prophet pflegte das Festgebet in ihr zu verrichten. Eines Tages leitete der Prophet ein Istisqâ-Gebet (Gebet für den Regen) in ihr, als plötzlich eine Wolke erschien und es zu regnen begann; daher stammt der Name Al-Ghamâma oder die Wolke.
 
Masdschid Al-Ahzâb oder Masdschid Al-Fath
 
Sie befindet sich an der westlichen Ecke von Dschabal Sâla. Als die Verbündeten (Ahzâb) der Feinde Madîna angriffen und belagerten, gruben die Muslime einen Graben um Madîna zu verteidigen. Heute gibt es an dieser Stelle sechs Moscheen.
 
Masdschid Banû Quraiza
 
Diese Moschee ist nicht weit von der Fath-Moschee entfernt; sie liegt östlich von ihr. Der Gesandte Allâhs hatte dort während der Belagerung des jüdischen Stammes der Banû Quraiza gelagert.
 
Zusammenfassung
 
Madîna hat eine hervorragende Stellung in den Herzen der Muslime. Sie lieben es, sie oft zu besuchen, aber die meisten von ihnen können diese Reise nach Madîna, meistens aus finanziellen Gründen, nicht mehr als einmal in ihrem Leben machen. Es ist somit unerlässlich für jeden, dass er das Beste aus seinem Besuch macht. Die beste Vorbereitung beginnt mit dem Erlernen von authentischem und korrektem Wissen, bevor die Reise beginnt, sowie damit, sich auf den Zweck des Besuches zu konzentrieren, während man in Madîna ist, und unsere Liebe zu Allâh und Seinem Gesandten zu fühlen und zu vertiefen und uns auf unsere Andacht zu konzentrieren, damit wir von dieser großartigen Reise als bessere Muslime zurückkehren.
 
 
 
 
 

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