Verhaltenskodex bei den Festen – Teil 2

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- Der Ansprache nach dem Gebet zuhören: Der Prophet pflegte an den beiden Festtagen zum Gebetsplatz zu gehen, als erstes das Festgebet zu verrichten und sich dann den Leuten zuzuwenden, während sie noch in ihren Reihen standen, um sie dann zu belehren, ihnen etwas anzuvertrauen und ihnen Anweisungen zu geben. Von Ibn Umar ist überliefert, dass er sagte: "Der Prophet , Abû Bakr und Umar pflegten das Gebet beider Feste vor der Ansprache zu verrichten." Von Al-Buchârî überliefert. Von Ibn Abbâs ist überliefert, dass er sagte: "Ich ging mit dem Propheten an einem Ramadân-Fest oder Opferfest zum Festgebet, er verrichtete das Gebet, hielt eine Ansprache, ging dann zu den Frauen, belehrte sie, ermahnte sie und wies sie an, Almosen zu geben." Von Al-Buchârî überliefert.

 

- Das gegenseitige Händeschütteln und Beglückwünschen: Wenn die Muslime mit dem Festgebet fertig sind, sollen sie sich die Hand geben, sich begrüßen und sich beglückwünschen. Immer wenn die Gefährten des Propheten sich am Festtag trafen, pflegten sie zueinander zu sagen: "Möge Allâh von uns und von euch die guten Taten annehmen!" Der Prophet sagte: "Es gibt keine zwei Muslime, die sich treffen und die Hand geben, ohne dass ihnen vergeben wird, bevor sie sich trennen." Von Abû Dâwûd, At-Tirmidhî und Ahmad überliefert.

 

- Auf einem anderen Weg zurückkehren: Nach dem Verrichten des Festgebets soll der Muslim einen anderen Weg zur Rückkehr benutzen als den Hinweg, damit die Engel für ihn Zeugnis ablegen und er für die Befolgung der Sunna des Propheten belohnt wird, denn dieser pflegte an Festtagen einen anderen Rückweg als den Hinweg zu nehmen (von Al-Buchârî überliefert). Man darf auf demselben Weg zurückkehren, aber es ist besser, den Weg zu ändern.

 

- Pflege der Verwandtschaftsbande: Dies gehört zur Sunna des Propheten , der uns dazu anhielt, die Verwandtschaftsbande zu pflegen, die Verwandten zu besuchen und ihnen zum Fest zu gratulieren. Er sagte dazu: "Wer Freude daran hat, dass Allâhs Gabe an ihn reichlich gewährt wird und dass er lange lebt, der soll seine Kontakte zur Verwandtschaft pflegen." Von Al-Buchârî und Muslim überliefert. Die Pflege der Verwandtschaftsbande ist schon außer den Festtagen erforderlich, also an den Festtagen umso mehr.

 

- Den Armen und Waisen Mitgefühl zeigen: Der Muslim soll den Armen und Bedürftigen vermehrt Almosen geben, sie unterstützen, die Waisen trösten und gütig zu ihnen sein.

 

- Erlaubter Spaß und erlaubte Spiele: Unsere tolerante Religion verbietet uns weder Aufmunterung noch Suche nach Freude und Heiterkeit. Anas berichtete: "Als der Prophet nach Madina kam, hatte man zwei Tage, an denen man spielte, da sagte er: Allâh hat sie euch durch zwei bessere Tage ersetzt: das Ramadân-Fest und das Opferfest." Von An-Nasâî überliefert.

 

- Kein Fasten an den Festtagen: Der Prophet hat das Fasten an den beiden Festtagen verboten, egal ob Pflichtfasten oder freiwilliges Fasten. Umar ibn Al-Chattâb sagte, dass der Prophet es verboten hat, an diesen beiden Tagen zu fasten, und sagte: "Am Tag des Ramadân-Festes brecht ihr das Fasten, und was das Opferfest angeht, so esst von euren Opfertieren!" Von Ahmad überliefert. Es ist auch nicht erwünscht, an den Taschrîq-Tagen zu fasten, also an den drei Tagen nach dem Opferfest.

 

- Das Aussprechen des Takbîr (die Worte: Allâhu Akbar, das heißt Allâh ist größer) an beiden Festtagen: Zur Sunna des Propheten gehört, dass er den Takbîr an beiden Festtagen und an den drei Tagen nach dem Opferfest, die als Taschrîq-Tage bekannt sind, bis zum Nachmittag des dritten Tages oft sprach.

 

Zur Formel des Takbîr gehört: "Allâh ist größer, Allâh ist größer, es gibt keine Gottheit außer Allâh. Und Allâh ist größer, Allâh ist größer und aller Lobpreis gebührt Allâh." Von Ad-Dâraqutnî überliefert.

 

Wie schön ist doch der Islam, der darauf bedacht ist, den Muslimen ab und zu Freude und Vergnügen zu bereiten! Dafür machte er für sie zwei Feste, an denen sie Freude und Vergnügen haben. An diesen beiden Tagen versöhnen sich alle Muslime, denn da gibt es keinen Platz für Streit.

Verhaltenskodex bei den Festen – Teil 1

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