Gute Erwartungen an Allâh: Ein Schlüssel zum Glück – Teil 2

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2) Beim Bittgebet

Wer eine vertraute Beziehung zum Bittgebet hat, dem werden die Katastrophen leicht erscheinen und er wird Auswege finden. All seine Bemühungen werden mit Erfolg gesegnet, wie es im Hadîth heißt: „Wer (Allâh) bittet, wird nicht zugrunde gehen“ (Al-Hâkim in Al-Mustadrak). In einem anderen Hadîth heißt es: „Ruft Allâh an, während ihr sicher seid, dass ihr Erhöhrung findet“ (At-Tirmidhî).

Umar (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) sagte: „Ich sorge mich nicht darum, dass meine Bitten beantwortet werden, sondern ich sorge mich darum, zu bitten (d. h., dass ich es nicht vergesse; AdÜ). Denn wenn mir das Bittgebet eingegeben wird, so kommt die Antwort mit der Bitte zusammen.“

3) Zum Zeitpunkt der Buße

Ein Muslim soll auf die Weite der Barmherzigkeit Allâhs vertrauen und darauf, dass Er die Reue Seiner Anbeter annimmt und ihnen ihre schlechten Taten verzeiht.

Al-Fudail fragte am Tag von Arafa Sufyân Ath-Thawrî (Allâh erbarme sich beider): „Wer unter den Menschen ist heute in der schlimmsten Verfassung?“ Er antwortete: „Diejenigen, die glauben, dass Allâh ihnen nicht verzeihen wird.“ Zweifel an Seiner Vergebung bedeutet, schlechte Erwartungen von Allâh zu hegen – von dem Allverzeihenden, dessen Barmherzigkeit alle Dinge umfasst.

4) Während des Todeskampfes

Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Keiner von euch soll sterben, ohne dass er gute Erwartungen an Allâh hat“ (Muslim).

Ibrâhîm An-Nacha‘î (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Es wird gerne praktiziert, einen Sterbenden an seine guten Taten zu erinnern, damit er gute Erwartungen an seinen Herrn hege.“

Ein Beduine erkrankte und der Arzt sagte ihm, dass er sterben würde.“ Er fragte: „Und wohin werde ich dann gehen?“. Der Arzt sagte: „Zu Allâh!“ Der Beduine sagte: „Wie sollte ich nicht gerne zu dem gehen, von dem ich nur Gutes sehe?“

Ein Sterbender wurde gefragt: „Was meinst du, wie Allâh mit dir verfahren wird?“. Er sagte: „Er hat mich geehrt, als ich in meiner irdischen Wohnstätte war. Also wird Er mich nicht weniger ehren, wenn ich in Seiner Wohnstätte bin.“

Ein Beduine fragte Ibn Abbâs (möge Allâh mit ihm zufrieden sein): „Wer wird die Menschen am Tag der Auferstehung zur Rechenschaft ziehen?“ Er antwortete: „Allâh“. Da sagte der Beduine „Beim Herrn der Ka’ba, dann bin ich gerettet! Wenn ein Edler in der Lage ist, zu strafen, zeigt er Gnade, und wenn er Macht hat (zur Rechenschaft zu ziehen), so vergibt er."

Al-Hasan Al-Basrî (Allâh erbarme sich seiner) warnte, indem er den Unterschied zwischen guten Hoffnungen an Allâh und der bloßen Einbildung erklärte: „Es gibt Menschen, deren Vertrauen sie so sehr einnimmt, dass sie sterben, ohne eine einzige gute Tat vollbracht zu haben. Und sie behaupten dann: ‚Wir haben gute Erwartungen an Allâh!‘ Gewiss ist das gelogen, denn hätten sie gute Erwartungen an Ihn, so würden sie Gutes tun (um ihre Behauptung zu bekräftigen; AdÜ).“

Ein Dichter sagte:

Betrachte das Leben und du wirst Dinge bemerken und staunen, wie sie abgelaufen sind
Wie viele Sorgen brachten die Augen zum Weinen, doch als der Großzügigste sie für uns linderte, wurden sie leicht
Wie viele waren die Wünsche, die wie eine Fata Morgana erschienen, aber als Allâh es wollte, wurden sie erreichbar
Wie viel Bitterkeit haben wir gekostet, aber trotz der Härte des Lebens ist sie verflogen
Dies ist der Weg der Welt: schmückst du ihn mit Geduld, so schmückt sie sich (mit Erfolg)
Allâh, segne uns mit guten Erwartungen an Dich, lass uns echtes Vertrauen in Dich zeigen und die Süße spüren, wenn wir anerkennen, wie sehr wir Deiner bedürfen!

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