Beurteilung der Ehe eines Mannes, der eine Frau belogen hat, damit diese ihn heiratet Fatwâ-Nummer: 11514
- Fatwâ-Datum:3-1-2017
- Bewertung:
Ein Mann hat eine Frau geheiratet, nachdem er ihr vorgespielt hat, dass es Personen gäbe, die er kenne und die ihr Schlechtes wollten, sodass er ihr Angst einflößte, bis er die Heirat mit ihr erreichte. Ein Jahr nach der Heirat hat die Ehefrau erfahren, dass es eine Lüge war. Wie ist diese Ehe zu beurteilen? Die Ehefrau meidet ihren Ehemann derzeit, nachdem sie von seiner Lüge erfahren hat, und möchte von ihm geschieden werden.
Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Und nun zur Frage:
Diese Ehe ist gültig, wenn ihre Bedingungen und Grundlagen erfüllt sind. Allerdings hat der Mann mit der Lüge und dem Betrug gegenüber der Frau gesündigt und muss dies bereuen und Allâh um Vergebung bitten.
Wir raten der Frau, die Ehe mit diesem Mann fortzuführen, wenn sie außer der erwähnten Angelegenheit nichts an seiner Religiosität und seinem Charakter zu bemängeln hat. Was er getan hat, kann er wieder gutmachen und bereuen. Wir raten ihr, die Forderung der Scheidung nicht zu übereilen, Allâh um den Segen in der Entscheidung zu bitten und sich mit vertrauenswürdigen Personen aus ihrer Familie und anderen frommen Personen zu beraten, bevor sie die Scheidung fordert.
Wenn sie der Meinung ist, dass sie das Leben mit ihm nicht erträgt, kann sie bedenkenlos die Scheidung fordern. Sie darf aber nicht weiterhin ihren Ehemann meiden, weil der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wenn der Mann seine Frau in sein Gemach ruft und sie ablehnt, worauf er wütend über sie die Nacht verbringt, verfluchen sie die Engel bis zum Morgen.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).
Möge Allâh ihre Situation klären und ihr das bestimmen, was gut für sie ist!
Und Allâh weiß es am besten!