Weinen aus Furcht vor Allâh und das Vereinen von Furcht und Hoffnung
Fatwâ-Nummer: 135550

  • Fatwâ-Datum:13-5-2010
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Frage

Manchmal weine ich wegen dieses Lebens, weine aus Furcht vor Allâh, wegen einiger Fehlern, die ich gemacht habe, obwohl es keine groben waren. Ich weine und bitte Allâh um Vergebung. Ich weine, weil ich Sünden sehe, während sie begangen werden, und ich nichts dagegen unternehmen kann. Würde ich dagegen Einwände erheben, würde ich als dumm bezeichnet. Weil ich Allâh liebe und mich fürchte, etwas Verbotenes zu begehen, weine ich. Ich weine sogar, wenn ich an den Tod denke.
Dies alles aus Furcht vor Allâh und Seiner Strafe. Ich frage mich, ob ich das getan habe beziehungsweise tue, was Allâh zufrieden stellt. Tue ich das Gute und das Rechte? Tue ich, was mich ins Paradies eingehen lässt? Viele Fragen, die niemand beantworten kann, sogar derjenige, der sie stellt. Nur Allâh, Der das Verborgene kennt, kann sie beantworten. Mein Gewissen sagt mir: tue mehr Gutes, sei wahrhaftig, verachte niemanden, sogar den, der dich schlecht behandelt, behandle ihn gut, halte dich von Verbotenem und Bösem fern, sei freundlich, strebe nicht nach Geld, folge nicht deinen Leidenschaften, denn dies ist nichts Anderes als eine Verlockung des Satans!
Respektiere alle Menschen, verteidige den Islâm, wie immer du kannst! Wisse, dass Allâh dich sieht. Er würde Sich freuen, wenn du Rechtschaffenes tust, den Waisen und den Armen Gutes erweist, die Gebote der Verwandtschaft beachtest, die religiösen Pflichten erfüllst. Halte am Islâm fest! So bin ich… Ist dieses Weinen gut oder verwerflich?

Antwort

Der Lobpreis ist Allâhs! Möge Allâh Seinen Gesandten in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken!

 

Und nun zur Frage:

 

Es ist ein gutes Zeichen, dass der Muslim weint, wenn er an seine Sünden und an seine Versäumnisse gegenüber Allâh denkt. In einem Hadîth heißt es: ''Zwei Augen scheut das Höllenfeuer; das eine, das aus Furcht vor Allâh weinte, und das andere, das um Allâhs Willen wachte.'' (Von At-Tirmidhî überliefert)

 

Du solltest Bücher lesen, die Hoffnung auf Milde und Furcht vor Strenge wecken,, damit du dich darüber informierst, was Allâh denjenigen an Lohn versprochen hat, die Ihm Gehorsam leisten. So kannst du Furcht und Hoffnung, Freude über deine guten Taten und Trauer über deine Übeltaten erleben. In einem Hadîth heißt es: ''Wer sich über seine guten Taten freut und wegen seiner Übeltaten trauert, der ist gewiss der wahre Gläubige'' (Von At-Tirmidhî überliefert, Authentizitätsgrad: hasan)

 

Charakteristisch für diejenigen, die Allâh zufrieden stellen, ist, dass sie gleichzeitig auf Seine Barmherzigkeit hoffen und Seine Strafe fürchten. So sagt Allâh: "Jene, die sie anrufen, suchen selbst die Nähe ihres Herrn, wer von ihnen am nächsten sei - und hoffen auf Sein Erbarmen und fürchten Seine Strafe." (Sûra 17:57)

 

Allâh sagt ferner: "Und sie riefen Uns in Hoffnung und in Furcht." (Sûra 21:90)

 

Allâh weiß es am besten.

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