Einige Verstöße im Tarâwîh-Gebet Fatwâ-Nummer: 55138
- Fatwâ-Datum:30-10-2017
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In unserem Dorf wird das Tarâwîh-Gebet auf folgende Weise gebetet: Nach dem Pflichtgebet und den zwei Sunna-Rak'as nach dem Gebet beten wir zehn Rak'as des Tarâwîh-Gebets, dann drei Rak'as des Witr-Gebets und kehren hierauf zurück und beten noch einmal zehn Rak'as des Tarâwîh-Gebets. Widerspricht dieses Gebet der Sunna? Außerdem haben wir gegen den üblichen Brauch im Tarâwîh-Gebet verstoßen, weil in den meisten Moscheen der islâmischen Welt zwanzig Rak'as hintereinander gebetet werden und danach das Witr-Gebet gebetet wird. Was ist dazu zu sagen? Dieses Gebet wird auf den Wunsch einiger Betenden so verrichtet, die das Witr-Gebet nach acht Rak'as beten möchten.
Aller Lobpreis gebührt Allâh dem Herrn der Geschöpfe und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Wenn das Gebet auf die von dir erwähnte Weise weiter so verrichtet wird, widerspricht es der Anordnung und der Handlung des Gesandten Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). In den beiden Sammlungen authentischer Hadîthe von Al-Buchârî und Muslim und anderen Hadith-Büchern ist folgende Aussage des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) überliefert: „Lasst das Letzte eurer Gebete in der Nacht ein ungerades (Witr) sein!“ In den beiden Sahîh-Werken ist zudem mit Wortlaut von Al-Buchârî von Âischa überliefert, dass sie das Gebet des Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) folgendermaßen beschrieb: „Er verrichtete weder im Ramadân noch zu anderer Zeit mehr als elf Rak'as. Er betete vier, frag nicht wie schön und lang! Daraufhin betete er vier, frag nicht wie schön und lang! Daraufhin betete er drei.“
Der erwähnte Vorbeter soll nicht auf diejenigen eingehen, die das Witr-Gebet nicht verspäten möchten, sondern das Witr-Gebet am Ende des Gebets verrichten.
Und Allâh weiß es am besten!