Beteten die Araber zur Zeit der Unwissenheit neben Götzen auch Allâh an? Viele westliche Schriftsteller, die Bücher über den Islâm verfassen (und denken, sie wüssten alles), gehen davon aus, dass die Araber vor dem Islâm glaubten, dass ihr Gott (Allâh) derselbe Gott sei wie der, den die Christen und Juden in ihrer Umgebung anbeteten. Gemäß ihrer Auffassung war dies der Beginn des Islâm. Ich weiß, dass dies nicht stimmt (der Lobpreis gebührt Allâh). Könnten Sie mir dennoch mehr darüber mitteilen?

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allah Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

Die Araber in der Zeit der Unwissenheit kannten Allâh den Hocherhabenen, verherrlichten Ihn und glaubten, dass Er der Schöpfer, der Versorger, der zum Leben Erweckende und der sterben Lassende ist. Allerdings gesellten sie Ihm auf verschiedene Art Götzen, Steine und Bäume bei. Einige gestalteten die Götzen nach dem Abbild rechtschaffener Menschen und betrachteten deren Anbetung als Annäherung zu Allâh. Andere gestalteten sie als Symbole für Sterne oder Engel und glaubten, diese würden bei Allâh Fürbitte für sie einlegen.

Der Beweis hierfür sind folgende Worte des Hocherhabenen: „Wenn du sie fragst, wer sie erschaffen hat, sagen sie ganz gewiss: ‚Allâh‘…“ (Sûra 43:87), „Und wenn du sie fragst, wer die Himmel und die Erde erschaffen hat, sagen sie ganz gewiss: ‚Erschaffen hat sie der Allmächtige und Allwissende.‘“ (Sûra 43:9), „Sag: Wer versorgt euch vom Himmel und von der Erde, oder wer verfügt über Gehör und Augenlicht? Und wer bringt das Lebendige aus dem Toten und bringt das Tote aus dem Lebendigen hervor? Und wer regelt die Angelegenheit? Sie werden sagen: ‚Allâh.‘ Sag: Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein?” (Sûra 10:31), „Sie dienen anstatt Allâhs, was ihnen weder schadet noch nützt, und sagen: ‚Das sind unsere Fürsprecher bei Allâh.‘…“ (Sûra 10:18) und die Worte des Hocherhabenen „…Diejenigen aber, die sich anstatt Seiner Schutzherren nehmen (, sagen:) ‚Wir dienen ihnen nur, damit sie uns Zutritt in Allâhs Nähe verschaffen‘….“ (Sûra 39:3).

Allâh der Hocherhabene informiert darüber, dass sie ihre Götzen in schwierigen Lagen vergessen und sich einzig Allâh zuwenden. Der Erhabene sagt: „Wenn sie ein Schiff besteigen, rufen sie Allah an, (wobei sie) Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (sind). Wenn Er sie nun ans Land errettet, gesellen sie sogleich (Ihm wieder andere) bei.“ (Sûra 29:65).

Die Behauptung westlicher Schriftsteller, dass der Gott, den die Araber anbeteten, derselbe Gott sei, wie der, den die Juden und Christen anbeten, ist falsch! Die Christen beten ja Îsâ an und sind der Meinung, er sei Gottes Inkarnation. Die Araber waren generell weit von derartigen Philosophien entfernt. Ihr Verstand und ihre Seelen waren nicht mit derartigem Irrglauben besudelt, außer dass einige von ihnen behaupteten, die Engel seien Allâhs Töchter. Der Islâm forderte diese Araber zur alleinigen Anbetung Allâhs des Hocherhabenen auf, da einzig der Schöpfer, der Versorger, der zum Leben Erweckende und der sterben Lassende auf Anbetung ein Anrecht hat. Der Islâm verwarf ihre Glaubensvorstellungen hinsichtlich Fürbitte und polytheistischer Vermittlung.

Was nun die Juden betrifft, so gibt es einige, die behaupten, Uzair (Esra) sei gewiss Allâhs Sohn, und die meisten von ihnen glauben, Allâh der Hocherhabene sei müde und arm. Außerdem sind sie dem Erzengel Gabriel gegenüber feindselig eingestellt.

An dieser Stelle ist es erwähnenswert, dass es unter den Christen einige gab, die der wahren Religion Îsâs folgten und die Entsendung des letzten Propheten erwarteten! Zu diesen zählten Waraqa ibn Naufal und andere. Allerdings stellten sie gemäß folgender Aussage des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) eine Minderheit dar: „Allâh blickte gewiss auf die Erdenbewohner und fand sie hassenswert - die Araber unter ihnen wie auch die Nichtaraber - außer den letzten Rest der Leute der Schrift (Juden und Christen).“ (Überliefert von Muslim).